Niederösterreich

Listenhund biss Dalmatiner: Familie will Konsequenzen

In St. Pölten wurde ein Dalmatiner durch den Zaun von einem vorbeilaufenden Listenhund gebissen und verletzt. Es soll nicht der erste Vorfall sein.

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Der gebissene Hund und das Kleinkind.
Der gebissene Hund und das Kleinkind.
privat

Am Dienstag vergangener Woche wurde der Familienhund von Familie Holzapfel aus St. Pölten von einem Listenhund attackiert und schwer verletzt. Die Dalmatinerhündin Ibi befand sich gemeinsam mit dem 14 Monate alten Sohn der Familie im Vorgarten des Einfamilienhauses in der Siedlung hinter dem Hammerpark.

Der vorbeilaufende Hund attackierte demnach die Hündin durch den Zaun und verbiss sich in der Schnauze des Dalmatiners. Der Besitzer des Listenhundes konnte das Tier laut der Familie nicht unter Kontrolle bringen. Minutenlang soll sein Hund sich in den Dalmatiner verbissen haben. Erst nachdem der Besitzer den Hund zu treten begann, soll er langsam abgelassen haben.

Kind geschockt

Das Kleinkind kam mit einem Schock davon, die Dalmatinerhündin wurde in der Tierklink operiert und notfallmedizinisch versorgt. Die Lefze der Hündin weißt ein großes Loch auf, offen ist ob diese Wunde wieder zuheilt oder ob der Hund sein ganzen Leben lang an den Folgen der Bissverletzung leiden muss. Am Strafamt von St. Pölten wurde der Vorfall gemeldet und wird bearbeitet.

"Ich habe Angst, dass der Hund das nächste Mal unseren Sohn attackiert und verletzt. Noch dazu auf unserem eigenen Grund der durch einen Zaun gesichert ist. Wie man sieht, lässt sich der Hund aber dadurch nicht abhalten", so die besorgte Mutter Barbara Holzapfel. Denn es soll nicht der erste derartige Vorfall sein.

Zweiter Vorfall

Bereits am 22. Dezember 2019 fiel der Listenhund, der ebenfalls in der Siedlung wohnt, laut der Familie einen anderen Hund auf dem Spielplatz in der Handel-Mazetti Straße an. Auch damals war er demnach ohne Beißkorb unterwegs. Der Behörde sei der Vorfall gemeldet worden, doch der Hund werde nach wie vor ohne Beißkorb in der Siedlung geführt.

Die besorgten Eltern forden nun, dass die Behörde nicht länger untätig bleiben, sondern dass geltende Niederösterreichisches Hundehaltegesetz zum Tragen komme und die überforderten Besitzer des Listenhundes die Beißkorbpflicht einhalte.

Keine Entschuldigung

"Der Listenhund hat zweifelsohne eine traurige Vorgeschichte aber, dann muss man als Besitzer so viel Verantwortung übernehmen und zumindest dafür Sorge tragen dass der Kampfhund keine anderen Hunde und Menschen verletzen kann. Bzw. sich als Besitzer eingestehen, dass man mit dieser Art von Hund überfordert ist. Ein stabiler, artgerechter Beißkorb würde die Gefahr, die von diesem Hund ausgeht, mit einfachen Mitteln enorm reduzieren", fordert Familienvater Wolfgang Holzapfel.

Der Besitzer des Kampfhundes habe sich bis dato weder entschuldigt oder sich nach dem Wohl der Dalmatinerhündin erkundigt. Offen sei auch die Frage, ob die Familie auf den Kosten für die Behandlung in der Tierklink sitzen bleibt. Die Kosten für die Erstbehandlung belaufen sich bereits auf mehr als 850 Euro, weitere Nachsorgeuntersuchungen seien nicht zu vermeiden.

Der verletzte Hund nach der Behandlung.
Der verletzte Hund nach der Behandlung.
privat