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Zehn Klagenfurter holen späten Punkt im Kärnten-Derby

1:1! Aufsteiger Austria Klagenfurt startet mit einem Remis in die Bundesliga-Saison. Wolfsberg gab seine Führung in Überzahl spät aus der Hand.

Sebastian Klein
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Kärntner Derby zwischen Wolfsberg und Klagenfurt.
Kärntner Derby zwischen Wolfsberg und Klagenfurt.
Gepa

Rückkehrer Peter Pacult durfte am Sonntag, zehn Jahre nach seinem letzten Bundesliga-Auftritt als Trainer, über einen Punkt im Kärnten-Derby jubeln. Seine Klagenfurter Austria trat daheim gegen den Wolfsberger AC stark auf, rettete das Remis aber erst in der Schlussphase durch einen Treffer in Unterzahl.

13.000 Zuschauer sahen in der Klagenfurter Wörthersee Arena ein unterhaltsames Spiel mit umstrittenen Schiedsrichter- und VAR-Entscheidungen.

Klagenfurt jubelte spät

Die Violetten und der WAC lieferten sich über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe. Die Pacult-Truppe agierte aggressiv, versuchte gegen den Favoriten immer wieder selbst Akzente zu setzen.

Stürmer Markus Pink scheiterte in der Anfangsphase sogar nur knapp an der Führung, fand in Wolfsberg-Goalie Manuel Kuttin seinen Meister. Nur zwei Minuten später fiel Matthäus Taferner im Klagenfurt-Strafraum leicht. Schiedsrichter Christoph Jäger entschied auf Elfmeter. Nach eingehendem Videostudium bestätigte VAR-Schiri Sebastian Gishamer die Entscheidung des Spielleiters – ein umstrittener Pfiff.

Michael Liendl verwandelte den Strafstoß in der 25. Minute zum 1:0 der Gäste.

Es sollte nicht der letzte Aufreger bleiben. Klagenfurt-Verteidiger Maximiliano Moreira spielte den Ball in der 75. Minute mit der Hand. Minutenlang herrschte bei Schiedsrichter-Team, Spielern und Fans Verwirrung. Der Videoassistent bat Jäger an den Monitor. Sah zunächst alles nach einem Strafstoß und Gelb aus, gab der Referee nun doch Freistoß und Rot gegen Moreira. Der Abwehrspieler aus Uruguay flog für eine Notbremse vom Feld.

Die zehn Hausherren stemmten sich aber weiter gegen die Lavanttaler. Ihr Einsatz wurde belohnt. Torjäger Markus Pink stahl dem Lokalrivalen in der 90. Minute den Sieg.

Die Aufstellungen

Klagenfurt: Menzel - Paul (89. Hütter), Gkezos, Mahrer, Moreira - Gemicibasi (89. Pecirep) - Timossi Andersson, Cvetko, Greil (81. Wimmer), Miesenböck (54. Rieder) - Pink

WAC: Kuttin - Dedic, Baumgartner (65. Gugganig), Lochoshvili, Scherzer - Taferner (65. Peretz), Stratznig - Röcher (81. Baribo), Liendl, Wernitznig - Vizinger

Die Stimmen

Peter Pacult (Trainer SK Austria Klagenfurt):
…nach dem Spiel und auf die Frage, ob es ein perfekter Auftakt war: "Perfekt war es nicht. Wir haben schon gesehen, dass die Bundesliga um eine Spur anders ist, als die zweite Liga. Aber die Mannschaft hat wirklich sehr, sehr gut dagegengehalten. Ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment aussprechen. Dass wir in Unterzahl noch den Ausgleich erzielt haben, zeigt die tolle Moral, die wir haben. Wir wollten im Derby unbedingt etwas mitnehmen und das ist uns verdient gelungen."

Markus Pink (SK Austria Klagenfurt):
…über das Spiel und sein Tor: "Ein relativ gerechtes 1:1. Wenn ich die erste Chance reinhaue, dann schaut es vielleicht ein bisschen anders aus. Aber nach dem Elfmeter und der roten Karte hat man gesehen, was in der Mannschaft steckt. Da sind wir noch belohnt worden und haben dann sehr verdient das 1:1 gemacht."

…über die Ziele für die Saison: "Wir wollen richtig gut mitspielen und dann wird man sehen, wo die Reise mit Austria Klagenfurt hingeht."

Matthias Imhof (Geschäftsführer Sport SK Austria Klagenfurt) in der Halbzeit:
…angesprochen auf die Kaderplanung: "In der Abwehr rechts hinten brauchen wir unbedingt noch ein Backup. Ansonsten warten wir noch ab, was sich auf dem Transfermarkt noch tut. Und wir müssen schauen, dass wir noch vielleicht zwei bis drei Spieler wegbekommen, aus unserem Kader, die aktuell keine Chance haben. Solange müssen wir warten, damit wir wieder ein bisschen Platz haben, für neue Spieler."

Robin Dutt (Trainer RZ Pellets WAC):
…über das Ergebnis: "Wir können eigentlich nicht zufrieden sein. Für uns fühlt es sich wie eine Niederlage an. Wenn du nicht nachlegst, läufst du immer Gefahr, nicht siegreich zu Ende zu spielen. Ich glaube schon, dass wir noch ganz schön viel Steigerungspotenzial haben."

…auf die Frage, ob am Transfermarkt noch nachgebessert werden muss: "Nein, denke ich nicht, außer es verlässt uns jemand überraschend."

…vor dem Spiel über seine Ziele mit dem WAC in dieser Saison: "In so einem Modus ist es ganz, ganz wichtig, dass sich die Mannschaft so entwickelt, dass du im Frühjahr eine gute Ausgangsposition hast."

Michael Liendl (RZ Pellets WAC):
…nach dem Spiel: "Heute haben wir sicher nicht das beste Spiel gemacht, aber mit der 1:0 Führung und der roten Karte musst du es einfach drüberbringen. Es sind schon verlorene Punkte für uns."

…über das erste Spiel mit dem VAR: "Man muss der ganzen Sache noch etwas Zeit geben. Aber sie haben es ganz ordentlich gemacht."

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