Politik

Ministerium in Krisen-Modus: Wie nah ist zu nah?

Heute Redaktion
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Die Regierung hat am Freitag ihre Info-Kampagne zum Coronavirus vorgestellt. Das Gesundheitsministerium ist im Krisenmodus und bringt Erlässe und Verordnungen.

Wie nah ist zu nah? Mit dieser Frage beschäftigt sich einer von zwei Erlässen, mit denen das Gesundheitsministerium am Nachmittag offiziell machen will, was es eh schon seit Wochen vorgibt.

Unterschiedliches Risiko

Nämlich, was mit jenen Menschen passiert, die mit einem Corona-Patienten oder Verdachtsfall Kontakt hatten. Hier gebe es unterschiedliche "Kategorien der Nähe", wie Anschober ausführt.

Am Beispiel des 72-jährigen Infizierten in Wien, der ja im Krankenhaus liegt, erklärt er: Jemand, der dem Mann nur das Frühstück gebracht hat, hat ein anderes Risiko sich angesteckt zu haben als jemand, der ihn möglicherweise länger untersucht - ihm vielleicht Blut abgenommen hat.

Solche Abstufungen werden in dem Erlass zunächst einmal definiert, gleichzeitig wird auch die genaue Vorgangsweise festgeschrieben, was mit Kontaktpersonen genau geschehen soll.

Der zweite Erlass beschreibt den genauen Ablauf, was passieren soll, welche Schritte ergriffen werden müssen. Die drei Verordnungen wiederum sind derweil noch theoretischer Natur. Sie stellen die rechtliche Basis her, wenn in Zukunft Mitreisende eines Infizierten identifiziert oder einem offensichtlich Kranken der Transport verweigert werden muss.

Krisenmodus im Ministerium

Das Gesundheitsministerium befindet sich im Krisenmodus, wie Minister Anschober schildert. Das äußert sich vor allem darin, dass es nun eine eigene Taskforce Coronavirus gibt. Sie wird von externen Experten, wie dem Bundesrettungskommandanten des Roten Kreuzes, Gerry Foitik, unterstützt.

Zusätzlich wird ein medizinischer Beirat, bestehend aus acht Experten, das Ministerium beraten. Die erste Sitzung dieses Beirats findet zur Stunde statt.

Großveranstaltungen in Gefahr?

Der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Franz Lang, beantwortete zudem die Frage einer Journalistin, ob denn kommende Großveranstaltungen in Österreich gefährdet seien. Man schaue sich diese ganz genau an, bestätigte Lang. Man wolle aber nicht in die Situation kommen, sie komplett absagen zu müssen.

Am Beispiel des Weltcup-Skirennens in Hinterstoder erklärt er, dass es - bis eine Absage nötig wird - noch viele Maßnahmen gibt, die man ergreifen kann, um die gesundheitliche Sicherheit der Teilnehmer zu garantieren. Daran werde gearbeitet.

Info-Kampagne

Vorgestellt wurde bei dem Termin auch eine Info-Kampagne, die das Gesundheitsministerium und das Innenministerium ausgearbeitet haben. Sie soll in den nächsten Tagen in TV, Print und Online-Medien Verbreitung finden.

Die Kampagne besteht aus zwei Teilen: Einerseits Infos, wie man sich selber am besten schützen kann. Andererseits die zwei Telefonnummern, die Auskunft erteilen.

Wer allgemeine Fragen zum Coronavirus hat, soll die Nummer 0800 555 621 anrufen. Wenn man selbst Symptome hat, ist die Gesundheitshotline 1450 der richtige Ansprechpartner (nicht etwa der Hausarzt).

Der Live-Ticker zum Nachlesen: