Life

Lokführer ließ Zug stehen, als seine Arbeitszeit zu ...

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Screenshot/Twitter

Kurioser Bahn-Zwischenfall in Spanien: Ein Lokführer, der einen Zug von Santander im Norden der Halbinsel nach Madrid fahren sollte, beendete die Reise etwa auf der Hälfte der Strecke und ließ die Fahrgäste in den Waggons zurück. Grund: Seine Dienstzeit war zu Ende. Die Passagiere (109 waren an Bord) strandeten in Osorno bei Palencia.

Die Zuggesellschaft "Renfe" und die Bundespolizei "Guardia Civil" haben nun ein Verfahren gegen den Mann eingeleitet und ihn vorgeladen, um sein "ungewöhnliches Verhalten" zu erklären.

Die Gewerkschaft hingegen verteidigt seine Entscheidung aus Gründen der Sicherheit: "Ein Lokführer oder aber auch ein Bus-Chauffeur oder ein Pilot dürfen nicht ihre Dienstzeiten überschreiten. Sie müssen sich an die Arbeitsgesetze halten", ließ sie wissen.

Die Zuggesellschaft hat sich bei den 109 Reisenden entschuldigt und versprach, die Kosten für die Tickets zu erstatten, wie "elpais" berichtet. Im Internet sind Fotos der ratlosen Passagiere aufgetaucht:

Un maquinista abandona el tren en Osorno y deja tirados a setenta pasajeros.
— eldiariomontanes.es (@dmontanes)

Der Zug war mit 15 Minuten Verspätung aus Santander (Hauptstadt der Provinz Kantabrien) gestartet und sollte um 23:37 Uhr in der spanischen Hauptstadt Madrid eintreffen. Nach zweieinhalbstündiger Fahrt - es war kurz vor neun Uhr - stellte der Lokführer bei der Ortschaft Osorno die Maschinen ab und machte Feierabend.

Per Megafon wurden die Reisenden zunächst informiert, dass der Zug "einen technischen Defekt" erlitten habe. Doch schnell stellte sich Augenzeugen zufolge der wahre Grund für den Stopp heraus: "Sie haben uns gesagt, dass der Lokführer angehalten hat, weil sein Stundenpensum an dem Tag erfüllt war und er die Sicherheit der Reisenden nicht gefährden wollte", so ein Zug-Insasse.

Die Passagiere mussten übrigens bis zum Eintreffen der Ersatzbusse in dem Zug bei verschlossenen Türen ausharren. Reisende nach Palencia und Valladolid konnten um 23 Uhr in den Bus einsteigen. Für die Passagiere mit dem Ziel Madrid wurde um 23:30 Uhr der Ersatzbus bereitgestellt. Dort kamen sie mit fünfstündiger Verspätung an.

Un maquinista d
— Ahora Cantabria (@AhoraCantabria)