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Kein Schnee! Diese Frauen gehen in Dreck und Smog

Indien versinkt aktuell in Schmutz. Beunruhigende Bilder verdeutlichen den Ernst der Lage in Südasien.

Heute Redaktion
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Es sieht aus wie Schnee. Schon das wäre in Indien, besonders in Delhi, ein Grund zur Besorgnis. Denn dort hat es das ganze Jahr im Durchschnitt weit über 20 Grad. Dennoch sind die aktuellen Bilder aus Südostasien schockierend. Denn was aussieht wie Schnee, ist das Produkt von heftiger Verschmutzung.

"Neu Delhi TV" schrieb am Sonntag (Ortszeit), dass die Gläubigen zwar zum Sonnengott beteten, die aufgehende Sonne aber nicht sehen konnten. Und zwar aufgrund der verdreckten Luft über der Stadt. Und nicht nur der Himmel ist komplett versmogt. Der Schmutz vergiftete sogar das Wasser des Flusses Yamuna. Dort bildete sich deshalb eben der weiße und stinkende Schaum, durch den die Männer und Frauen in ihren traditionellen Gewändern wateten.

Eine Million Tote pro Jahr

Alarmstufe Rot in Indien sozusagen: Am Montag blieben Schulen geschlossen. Autos durften teilweise nicht mehr fahren. Baustellen wurden stillgelegt. Der Regierungschef der Hauptstadtregion Delhi, Arvind Kejriwal, versucht irgendwie Herr der Lage zu werden. In einem Video erklärte er, dass die Luftverschmutzung "unerträglich" sei. Menschen klagen über brennende Augen und Atembeschwerden.

Doch nicht nur die Metropole ist vom Smog betroffen. Der Taj Mahal, der 250 Kilometer südlich der Hauptstadt steht, ist ebenfalls in Rauch eingehüllt. Die Sorge ist nun groß, dass die verschmutzte Luft das Wahrzeichen schädigen könnte. Zum Schutz wurde von den Behörden ein Luftreiniger zur Mausoleum gebracht. Die Maschine kann in acht Stunden in einem Radius von 300 Metern etwas mehr als 1 Millionen Kubikmeter Luft säubern.

Indien gehört zu den am stärksten verschmutzten Ländern der Welt. Laut WHO liegen 14 der 15 am stärksten verschmutzten Städte in dem südasiatischen Land. Laut Experten sterben dort jährlich über eine Million Menschen aufgrund der Folgen, die der Feinstaub verursacht.