Österreich

Machospruch, Griff auf Po: 30-Jährige klagt nun Chef

Heute Redaktion
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Martina G. und Anwältin Astrid Wagner.
Martina G. und Anwältin Astrid Wagner.
Bild: privat

Eine 30-jährige Ehrenamtliche klagt jetzt ihren Chef: Er soll sie sexuell belästigt haben. Eine Anzeige gegen ihn wurde eingestellt, sie zieht jetzt mit einem neuropsychiatrischen Gutachten vors Zivilgericht.

Körperliche Verletzungen waren ihr Tagesgeschäft, jetzt leidet Martina G. (30) aus NÖ selbst an seelischen Wunden nach einem mutmaßlichen Grapsch-Übergriff: "Ein höher gestellter Kollege griff mir auf den Po, sagte, ich hätte abgenommen. Dann meinte er noch – vor meinem Partner, der auch Dienst hatte – falls ich sexuell unausgelastet sei, könne ich gerne zu ihm kommen."

Eine Anzeige verlief im Sand, die Staatsanwaltschaft stellte das Ermittlungsverfahren gegen den Bereichsleiter, im Brotberuf Lehrer, ein. Innerhalb der Freiwilligenorganisation entstand in der Folge ein Rosenkrieg, insgesamt vier Ehrenamtliche, alle auf der Seite des Opfers, wurden abserviert.

Prozess im Oktober

Die 30-Jährige ließ ein neuropsychiatrisches Gutachten erstellen, zieht im Oktober vors Zivilgericht. "Wir wollen 4.300 € Schmerzensgeld plus Feststellung der Spätfolgen. So ein Verhalten ist als Chef im Jahr 2019 unzumutbar", so Anwältin Astrid Wagner.

Eine Sprecherin der Organisation: "Strafrechtlich wurde das Verfahren eingestellt. Das Zivilrechtsverfahren ist ein laufendes Verfahren, wird nicht kommentiert. Und ja, es gibt drei Ausschlussverfahren und eine vorläufige Suspendierung."