Welt
Madrid verbietet "Manspreading" in Öffis
Durch breitbeiniges Sitzen gleich zwei Sitze blockieren? Madrids öffentliche Verkehrsmittel gehen nun dagegen vor.
Man nennt es "Manspreading": Die vorwiegend männliche Eigenschaft, derart breitbeinig dazusitzen, dass in Öffis gleich zwei Sitze blockiert werden.
In besonders krassen Fällen sieht es aus, als würden die betroffenen Männer einen unsichtbaren Koffer zwischen ihren Schenkeln festhalten. Seit 2015 steht im englischen Oxford Dictionary den Begriff "Manspreading", der extra dafür erfunden wurde.
Respektlos
Die Angewohnheit stört besonders in öffentlichen Verkehrsmitteln, wo es als Rücksichtslosigkeit ausgelegt wird, den Sitznachbarn auf diese Weise zu "bedrängen". Die Übeltäter sind sich dessen oft nicht bewusst.
In New York und Philadelphia gab es bereits eine Kampagne gegen "Manspreading", auch London plant etwas. Die spanische Hauptstadt Madrid ging einen Schritt weiter und stattet alle Öffis mit eigens dafür entworfenen Piktogrammen aus.
Haben Sie das auch schon einmal erlebt?
Teilen Sie Ihre Erfahrung mit der "Heute"-Community. Schreiben Sie ein Kommentar oder schicken Sie uns ihre Erlebnisse und Fotos per Mail oder per App:
Hier Foto hochladen (funktioniert nur in App)
Alle Leserfotos sehen und bewerten
Buttons funktionieren nur in der neuen "Heute"-App!
Mit dem Piktogramm will man Fahrgäste "an die Notwendigkeit eines zivilisierten Benehmens in den öffentlichen Verkehrsmitteln" erinnern.
In Wien kein Thema
Für die Wiener Linien scheint das Problem nicht akut zu sein: "Manspreading ist bei uns nicht das große Thema", sagt Sprecher Daniel Amann zu "News". Die Wiener Fahrgäste würden sich viel mehr über stark riechendes Essen, Alkohol und Hunde ohne Beißkorb ärgern.
Sollte das Problem auch bei uns irgendwann größer werden, vertreten die Wiener Linien jedenfalls einen eindeutigen Standpunkt: "Grundsätzlich sind die Sitzplätze dafür da sich hinzusetzen - und zwar nur ein Sitzplatz pro Person, nicht eineinhalb."
Verhaltensregeln
Wie bei uns weisen bisherige Warnschilder in Madrid auf das Rauchverbot hin oder gebieten Fahrgästen, ihre Beine nicht auf den Sitzen abzulegen. Auch warnen sie vor Taschendieben und bitten, Schwangeren und Älteren den Sitz zu überlassen.
(csc)