Österreich

MaHü-Abstimmung: Gefälschte Zettel aufgetaucht

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Es ist vollbracht! Heute Abend wird das Ergebnis der MaHü-Befragung bekannt gegeben. Zur Stunde wird noch fleißig ausgezählt. Einige Fragebögen sind allerdings bereits ausgeschieden worden, weil sie gefälscht waren.

Zur Stunde wird noch fleißig ausgezählt. Einige Fragebögen sind allerdings bereits ausgeschieden worden, weil sie gefälscht waren.

Fast 60 mögliche Fälschungen sollen bisher aufgetaucht sein. Überprüft wurde die Echtheit mittels Wasserzeichen und Perforierungen. Bei den Stimmzetteln, die nicht beanstandet wurden, waren wiederum solche dabei, die als ungültig gewertet wurden. Sie waren nicht korrekt ausgefüllt. Rund 180 Fragebögen waren ungültig.

Aktuell sieht es so aus, als würden die Befürworter der Fußgängerzone knapp die Nase vorn haben. "Es wird sehr knapp", sagt Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. Auf eine genaue Prognose will sie sich nicht einlassen. Aber für die Zeit danach hat sie klare Pläne. Vor allem: "Ich will nächste Woche alle Parteien zu einem runden Tisch einladen – egal, wie es ausgeht", so die Grün-Politikerin.

"Es sollen keine tiefen Gräben entstehen"

Der Termin mit den Parteichefs aller Fraktionen (Einladungen gingen Donnerstag raus) bei der Verkehrsstadträtin im Büro hat vor allem einen Sinn: Friedensstiftung. "Es sollen keine tiefen Gräben entstehen." Weitermachen will sie auf jeden Fall: "Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nicht aufgebe."

Bei einem "Nein" wird der Urzustand der MaHü wiederhergestellt – und das innerhalb weniger Wochen. Sollte die Umfrage zu Vassilakous Gunsten ausgehen, verspricht sie: "Wir werden bei der Planung so viele Interessensgruppen wie möglich einbeziehen." Die MaHü würde dann ab Mai um 25 Mio. Euro umgebaut: Sie würde auf 1,6 km gepflastert, bekäme Sitzmöbel, Pflanzen und Spielmöglichkeiten. Baustellenlaufzeit: zwei Jahre.

Top-Thema auf Twitter

Die Mariahilfer Straße hat am Freitag nicht nur die Auszähler der Umfrage im Amtshaus Wien-Neubau beschäftigt, sondern auch die Sozialen Netzwerke: Auf Twitter war "#mahü" laut dem Datenauswerter "Trendsmap" das am meisten besprochene Thema Österreichs. Die Diskussionen drehten sich nicht nur um die Verkehrsberuhigung, sondern auch um den Modus der Auszählung und mögliche Trends.

Währenddessen wurden in Neubau weiter Kuverts geöffnet, geordnet und gezählt. Mit dem Ergebnis wird für 19.00 Uhr gerechnet. Was sich allerdings bereits sicher abzeichnete, war die hohe Wahlbeteiligung. Rund zwei Drittel der Anrainer gaben ihre Stimme ab. Damit ist die Beteiligung höher als bei den Wiener Volksbefragungen 2010 und 2013 und bei der Europawahl 2009 in Wien. Die Mahü-Umfrage könnte sogar die letzte Wien-Wahl 2010 schlagen: Damals gaben 67,63 Prozent aller Wiener ihre Stimme ab.