Oberösterreich
MAN kündigt Standortvertrag: 2.300 zittern um Job
Jetzt ist es Realität. Der deutsche LKW- und Bus-Hersteller kündigt den Standortvertrag für Steyr. 2.300 Menschen bangen um ihren Job.
Es ist seit Wochen das beherrschende Thema in Steyr und ganz Oberösterreich. Nun ist es fix: Der deutsche Lkw- und Bus-Hersteller MAN, der zum Volkswagenkonzern gehört, kündigt die Beschäftigungssicherungs- und Standortverträge für das Werk in Steyr rückwirkend mit 30. September. Die Verträge wären noch bis 2030 gelaufen.
Begründet wird der Schritt (er betrifft auch die Werke in Deutschland) mit der Neuausrichtung des Unternehems und der damit verbundenen Reduzierung der Belegschaft um rund 10.000 Menschen weltweit. Alleine in Steyr fürchten nun 2.300 Mitarbeiter um ihren Job.
Betriebsrat bleibt zuversichtlich
Allerdings kündigte das deutsche Unternehmen auch an, dass, wenn sich Arbeitnehmer- und Arbeitgeber bis Ende 2020 über die zu treffenden Maßnahmen einigen, die Verträge teilweise wieder in Kraft treten könnten.
In Steyr hofft indes der Betriebsrat eine völlige Schließung des Werks verhindern zu können. Im Gespräch mit der APA gab sich Arbeiter-Betriebsratschef Erich Schwarz "kämpferisch und auch zuversichtlich.“
"Wenn wir die Werksschließung abwenden können – und davon gehe ich aus – muss man sagen, in welchem Umfang was wo produziert werden wird", sagt er. Von Streiks will er derzeit noch nicht reden. "Ich weiß nicht, ob uns das hift", meint er.
Die Landespolitik hat bereits im Vorfeld angekündigt "im Rahmen seiner Möglichkeiten zu standortpolitischen Unterstützungsmaßnahmen bereit zu sein". Sollte es zu einem Stellenabbau kommen, werde man die Betroffenen betmöglich unterstützen.
SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner nimmt die Regierung in die Pflicht: "Jetzt würde man erwarten, dass der Kanzler um jeden Arbeitsplatz kämpft und mit den VW-Eigentümern und der deutschen Regierung verhandelt. Nur es passiert nichts. Sind seine Beziehungen zu Deutschland nachhaltig beschädigt oder sind ihm die Arbeitslosen egal?", sagt sie.