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Mann gab Gattin Schwimmweste - und starb

Heute Redaktion
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Die tragische Geschichte von Nicole Servel schockt Frankreich: Die 61-Jährige überlebte, weil ihr Ehemann ihr auf der "Costa Concordia" seine Schwimmweste überließ. Francis Servel starb.

Die tragische Geschichte von Nicole Servel schockt Frankreich: Die 61-Jährige überlebte, weil ihr Ehemann ihr auf der "Costa Concordia" seine Schwimmweste überließ. Francis Servel starb.
"Ich verdanke mein Leben meinem Ehemann." Die Französin Nicole Servel berichtete am Montag vom Schiffsunglück vor der Toskana, bei dem ihr Ehemann ums Leben kam. "Er hat mir seine Rettungsweste gegeben, weil ich nicht schwimmen kann", erzählte die Frau.
"'Spring', spring', hat er gesagt." Als sie gezögert habe, sei er zuerst gesprungen und habe ihr zugerufen: "Mach' dir keine Sorgen! Ich schaffe es." Das Wasser sei acht Grad kalt gewesen. "Dann habe ich ihn nicht mehr gesehen."
Nicole Servel, die die Kreuzfahrt auf der "Costa Concordia" zum 60. Geburtstag von ihren Kindern geschenkt bekommen hatte, sprach von "Panik, völliger Panik" auf dem Schiff. Sie seien immer wieder weggedrängelt worden, Menschen seien hingefallen, "auf uns drauf".
Das Kreuzfahrtschiff sei dann langsam gesunken. Da habe ihr Mann gesagt: "Wir müssen springen, wir müssen springen, sonst werden wir überflutet." Nicole Servel und ihr Mann Francis hätten sich noch ein letztes Mal umarmt - dann seien sie gesprungen.
Nicole Servel versuchte, im eisigen Wasser zu schwimmen, wie lange, weiß sie nicht mehr - schließlich klammerte sie sich an Felsen fest. "Als ich im Wasser war, allein, auf dem Wasser treibend, habe ich an meine Kinder gedacht und an meine Enkelkinder.
Um zu versuchen, durchzuhalten. Um zu versuchen, zu überleben." Bewohner der Insel Giglio kamen ihr schließlich zu Hilfe, brachten sie in eine Kirche, und in ein Priestergewand gehüllt wärmte sie sich auf.

Alle Infos zum Schiffsunglück vor Italien:

APA/red.