Sport

Maradona taucht ab - Kicker-Krise in Argentinien

Heute Redaktion
Teilen

Ein Idol zerstört seinen Mythos: Diego Maradona, Trainer der argentinischen Nationalmannschaft, floh über Nacht aus seinem Amt. Er möchte in einem Thermenhotel in Italien fünf Kilo abnehmen, so die offizielle Begründung. Und das, obwohl den Gauchos erstmals seit 40 Jahren die WM-Endrunde verpassen könnten.

Die Lage im fußballverrückten Argentinien ist ernst: Trotz Top-Stars wie Lionel Messi oder Sergio Agüero liegt die Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation nur auf Platz fünf. Erstmals seit 40 Jahren (!) drohen die Gauchos, den wichtigsten Bewerb im Kicker-Betrieb zu verpassen.

Teamtrainer Diego Maradona reagiert auf seine Art - und flüchtete in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Italien.

Diego auf Diät

Im Fußballverband hat Maradona jedenfalls einiges Chaos zurückgelassen. Die "Hand Gottes" residiert derzeit in einem Thermenhotel im italienischen Meran und will fünf Kilogramm abspecken. Teammanager Carlos Bilardo wurde zum Trainer ernannt - doch wie lange der 70-Jährige, der Argentinien im Jahr 1986 zum WM-Titel führte, bleiben soll, ist unklar.

Rückkehr am 23. September?

Das Engegament Bilardos sei nur ein "vorrübergehender Zustand", sagte ein Verbandssprecher am Dienstag. Maradona sei auf ärztliche Anordnung verreist. "Wir brauchen einen gesunden und kraftvollen Maradona", so der Sprecher.

Maradonas Arzt Alfredo Cahe erklärte, Maradona bleibe zehn bis zwölf Tage in dem Spa in Südtirol. Ein längerer Aufenthalt sei aber nicht ausgeschlossen.

In den Medien wird das Vorgehen heftig kritisiert. Die Tage des Idols dürften jedenfalls gezählt sein. In den vergangenen fünf Quali-Partien setzte es vier Niederlagen, zwei Spieltage vor Ende der Quali liegen die Gauchos auf einem Relegationsplatz.

Die Argentinier haben den Schuldigen für die Misere bereits ausgemacht: Laut einer Umfrage der Zeitung Clarin sehen drei Viertel die Hauptverantwortung bei Diego Maradona.