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Mario Matt: "Mir ist es egal, ob Hirscher gewinnt"

Heute Redaktion
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Am Sonntag endet die Ski-WM in Schladming mit dem Slalom der Herren (ab 9.30 Uhr im Live-Ticker). "Heute" sprach vor dem Showdown mit Mitfavorit Mario Matt.

Am Sonntag endet die Ski-WM in Schladming mit dem Slalom der Herren (ab 9.30 Uhr im Live-Ticker). "Heute" sprach vor dem Showdown mit Mitfavorit Mario Matt.



Mario, du bist 2001 Weltmeister im eigenen Land geworden. Bringt dir das in Schladming einen kleinen Erfahrungs-Vorteil?

Ich denke nicht. Sicher ist es toll, dass ich schon zwei Mal erleben konnte, Weltmeister zu werden. Aber im Rennen in Schladming macht das dann überhaupt keinen Unterschied.



In St. Anton haben dir bei deinem Titel Zehntausende Fans zugejubelt. Schladming könnte das noch toppen.

Vom Rennen und der Atmosphäre her hat es so etwas wie St. Anton für mich nie wieder gegeben. Das war schon etwas Spezielles, auch wenn ich es damals in dem Moment gar nicht so realisiert habe. Das war schon genial. Ein Jahr davor hat man noch gar nicht damit gerechnet, dass ich überhaupt im Weltcup fahre. Dann starte ich bei der WM und gewinne. Ein Riesentraum.



Du fährst oft dort gut, wo viele Zuschauer sind – und die Erwartungshaltung dementsprechend hoch ist. Kannst du das ausblenden?

Ja, und das ist sicher ein großer Pluspunkt für mich. Man hat schon oft bei anderen Läufern gesehen, dass eine Heim-WM ein Schuss nach hinten ist. Das hat man oder hat man nicht, das kann man nicht lernen, glaube ich. Mir taugt der Trubel bei Rennen, da habe ich mich meistens noch steigern können. Das liegt mir.



Du wirst alle sechs Jahre Weltmeister. 2013 wäre es wieder so weit.

An solche Dinge glaube ich nicht. Wichtig ist einfach, zwei super Läufe hinzulegen.



Ingemar Stenmark hat ausgerechnet in Schladming seinen dritten Slalom-Weltmeistertitel geholt. Du kannst mit der Ski-Legende am selben Ort gleichziehen.

Ich denk eigentlich nicht an solche Dinge und konzentriere mich nur auf mich.



Das lässt dich wirklich kalt?

Solche Dinge sind bei mir überhaupt nicht im Kopf. Wichtig ist, dass ich auf mich schau. Ich weiß, dass ich etwas Großes schaffen kann, wenn alles zusammenpasst.



Marcel Hirscher hat gemeint: Vom Druck her wäre es leichter, wenn die WM in den USA stattfinden würde. Siehst du das ähnlich?

Nein, überhaupt nicht. Es gibt nichts Schöneres als eine Heim-WM. In Amerika interessiert das keinen Menschen. Da ist keine Stimmung, da kommt gar nichts auf.



Wenn man Topfavorit Hirscher im Team hat, macht es die Sache einfacher oder schwieriger für euch?

Mir persönlich ist es egal, ob Marcel oder ein Ausländer gewinnt. Das ändert ja nichts für mich. Es fährt ja jeder für sich selbst. Für Österreich ist es aber natürlich super.



Du bist ihm wieder dicht auf den Fersen. Was fehlt denn noch?

Fehlen tut nichts. Ich muss einfach zwei fehlerfreie Läufe ins Ziel bringen.



Wenn wir ein bisschen weiter in die Zukunft blicken: Du hast mit Olympia noch eine Rechnung offen. Dein letztes großes Ziel?

Ich fahre jetzt einmal diese Saison zu Ende. Dann werde ich entscheiden, ob ich noch ein Jahr dranhänge.



Du besitzt eine Apres-Ski-Bar. Wie oft bist du dort anzutreffen?

Sehr oft eigentlich. Wenn ich am Sonntag heim komme, bin ich meist zwei Tage unter der Woche dort. Teilweise helfe ich auch hinter der Bar mit. Sonst schaue ich, dass alles passt. Den Apres-Ski-Bereich kann man sich schwer vorstellen, wenn man nicht aus diesem Gewerbe kommt. Aber hinter den Kulissen läuft sehr viel ab.



Kommen die Gäste hauptsächlich wegen dir?

Teils teils. Das „Krazy Kanguruh“ hat international sicher den bekannteren Namen als ich. Beide Namen zusammen sind sicher ein Vorteil.



Erich Elsigan