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Anschuldigungen sind "bösartige Lügen"

Am Wochenende ist ein 34-jähriger Brite in Frankreich von einem Jäger erschossen worden. Nun kommen immer mehr Details zum Opfer ans Licht.

Heute Redaktion
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Nur wenige Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt ereignete sich am Samstagabend ein Jagdunfall. Ein Mountainbiker (34) wurde in der Nähe der Gemeinde Montriond von einem Jäger getötet.

Marc S. aus Wales wurde um 18 Uhr von einer Kugel getroffen, als er durch ein waldiges Stück den Berg hinunterfuhr. Die Polizei geht davon aus, das S. auf der Stelle tot war. Wie die Beamten mitteilten, hatten mehrere Schützen an einer vom örtlichen Jagdverband organisierten Jagd teilgenommen. S. betrieb in der Nähe ein vegetarisches Restaurant.

Mountainbiker wurde als Monster bezeichnet

Wie die "Dailymail" berichtet, meldete sich nun auch die Mutter des Bikers. Sie schrieb: "Ich hoffe, du verrottest in der Hölle, Marc. Meine einzige Enttäuschung ist, dass du sofort gestorben bist."

Wie die britische Zeitung schreibt, wurde der Mann in seiner Heimat als Monster und Vergewaltiger bezeichnet. Vor sechs Jahren verließ er Wales, reiste durch Asien und ließ sich dann in der kleinen Gemeinde in Frankreich nieder.

"Er war ein Psychopath"

Auch seine Schwester äußerste sich: "Ich bin froh, dass er tot ist. Er war ein Vergewaltiger". Auch sie habe er vergewaltigt. "Er verdiente es, wie ein Tier erschossen zu werden. Er war das größte Tier, das es gab."

Von seiner Ex-Freundin kam ebenfalls eine solche Aussage. Sie sagte der "Sun": "Ich habe vor Erleichterung geweint. Er hat uns alle durch die Hölle geschickt, jetzt ist er an der Reihe, zur Hölle zu fahren und zu verrotten. Er war ein Psychopath."

"Alles bösartige Lügen"

Doch es gibt auch andere Stimmen. Seine letzte Freundin, mit der er neun Jahre zusammen war, zeigte sich erschüttert über S.s Tod und fügte an: "Die Anschuldigungen sind bösartige Lügen. Ich bin am Boden zerstört darüber, was die Leute über Marc sagen, wenn er nicht da ist, um sich verteidigen zu können. Seine echten Freunde kennen den wahren Marc."

Auch S.s Vater, der von der Mutter geschieden lebt, dementiert die Anschuldigungen gegen seinen Sohn. Er habe dies auch bei der Polizei rapportiert.

Untersuchung eröffnet

Der 22-jährige Schütze stand nach dem tödlichen Schuss unter Schock und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Er wurde nicht in Gewahrsam genommen. Die Polizei vermutet, dass der Jäger den Mountainbiker mit einem Wildschwein verwechselte.

Die Staatsanwaltschaft betonte aber, dass dies sehr unwahrscheinlich sei, da S. einen farbigen Fahrradhelm getragen habe und auch sein Mountainbike farbig gewesen sein. Zudem seien die Sichtverhältnisse perfekt gewesen. Es wurde eine Untersuchung eröffnet.

Die Verwandten des Opfers hoffen, dass der Jäger ohne Strafe davonkommt. "Sie jagten das richtige Tier. Ich will, dass der Jäger freikommt, da er uns einen Gefallen getan hat", sagte die Schwester. (fur/fss/dmo)