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Mars-Sonde Schiaparelli ist abgestürzt

Heute Redaktion
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Bild: (ESA)

2,3 Milliarden Euro in den Sand gesetzt? Die europäisch-russische Raumsonde Schiaparelli ist tatsächlich am Roten Planeten abgestürzt. Das bestätigte die Raumfahrtagentur ESA der Deutschen Presse-Agentur.

"Das ist traurig, aber wir müssen feststellen, dass die Sonde nicht erfolgreich gelandet ist", so Jan Wörner am Freitag zur DPA. Der ESA-Chef gestand: "Schiaparelli" sei mit mehr als 300 Stundenkilometern auf der Oberfläche des Marses eingeschlagen.

Schiaparelli, benannt nach dem italienischen Astronomen Giovanni Schiaparelli, trat am Mittwoch in einer Höhe von 121 Kilometern in die Marsatmosphäre ein. Nach der Landung hätten binnen zehn Minuten erste Signale der Sonde auf der Erde eintreffen sollen. 

Seit Mittwoch herrschte aber Funkstille, weshalb Experten eine missglückte Landung des Moduls vermuteten. Erste Auswertungen deuteten auf Probleme beim Bremsen hin. Der Landefallschirm dürfte sich zu früh geöffnet, der hintere Hitzeschild nicht funktioniert haben.

ESA verbucht dennoch Erfolg

Dennoch will die ESA nicht von einem Desaster sprechen. Die 2,3 Milliarden Euro teure Mission habe nicht ausschließlich die Mars-Landung zum Ziel gehabt. Viel wichtiger: Es sei gelungen, mit dem Trace Gas Orbiter (TGO) einen Satelliten in die Umlaufbahn des Roten Planeten zu befördern. Dieser sei wissenschaftlich wertvoller als das abgestürzte Landemodul.

In das Projekt "ExoMars" hatte die ESA 1,3 Milliarden Euro investiert. Russland steuerte eine weitere Milliarde bei. Auch Österreich beteiligte sich mit 13,9 Millionen, wobei im Gegenzug Aufträge im Volumen von 15,5 Millionen Euro an heimische Unternehmen vergeben wurden.