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Massenpanik in Turin: Bereits 1.500 Verletzte

Heute Redaktion
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Terror-Angst beim Public Viewing! Während des Champions-League-Finalspiels kam es in Turin zu einer Massenpanik. Mehr als 1.500 Personen wurden verletzt.

Terror-Angst! Während des Champions-League-Endspiels in Cardiff kam es in London erneut zu einem Anschlag – und in Turin zu einer Massenpanik. Ursache soll laut "La Stampa" eine umgefallene Absperrung gewesen sein. Auch gezündete Feuerwerkskörper kommen als Ursache in Frage. Der Knall habe die Zuschauer erschreckt, Fans fingen an, fluchtartig den Platz zu verlassen. Andere Zeugen sprechen von einem schlechten Scherz, jemand soll laut "Bombe" gerufen haben. Fest steht: Zunächst war von 200 Verletzten die Rede, die Opferzahl ist über Nacht aber immer weiter gestiegen. Die Turiner Krankenhäuser melden inzwischen mehr als 1.500 Verletzte, eine Frau und ein Siebenjähriger schweben in Lebensgefahr.

Chaos und wilde Flucht



Mehr als 30.000 Fans verfolgten am zentralen Platz San Carlo den 4:1-Erfolg von Real gegen Juventus. Zur Panik kam es beim dritten Gegentor der Turiner. "Sie schrien und drängelten, es begann eine allgemeine wilde Flucht", berichten Augenzeugen, die außerdem "Planlosigkeit der Behörden" und versperrte Fluchtwege meldeten. Nach der Massenpanik schweben zumindest sieben Zuschauer in Lebensgefahr. Die Polizei verhinderte vor Ort mit Mühe eine noch größere Eskalation der Lage. Bürgermeister Renato Saccone sagte Sonntag früh, dass Menschen immer noch nach Verwandten oder Bekannten suchten. "Ich bin erschüttert von dem, was gestern auf dem Platz San Carlo passiert ist", twitterte er. Inzwischen sieht er sich mit Vorwürfen konfrontiert, warum Knallkörper erlaubt waren und keine gründlicheren Sicherheitskontrollen stattfanden.

Erinnerungen an 1985

Inzwischen ermittelt auch die Staatsanwaltschaft. Auch der Frage, warum Glasflaschen auf dem Platz zugelassen waren, wird nachgegangen. So sollen Schwarzhändler unbehelligt Bierflaschen verkauft haben. „Sehr viele Verletzte haben sich an Glas geschnitten, und das hätte leicht vermieden werden können", sagt Antonio Saitta, Turins Gesundheitsbeauftragter. Fans berichten auf Twitter: "Es gab nur Kontrollen, was gefälschte Merchandisingprodukte anging, aber keine Kontrollen, um den Flaschenverkauf und den ungeregelten Zugang zu verhindern." Bei einigen Zuschauern löste der Vorfall Erinnerungen an eine vergangene Katastrophe aus: "Es erinnerte an die Katastrophe von Heysel." 1985 waren bei einem Spiel zwischen dem FC Liverpool und Juventus Turin im Heysel-Stadion in Brüssel 39 Menschen gestorben.

(gr)