Tiere

Massentötung von Tieren in Laboren wegen Corona

Wegen der Corona-Pandemie sind weltweit Forschungsprojekte auf Eis gelegt. Versuchstiere sollen nun im großen Stil getötet werden.

Heute Redaktion
Teilen

Die Coronavirus-Pandemie stellt die Wissenschaft aktuell vor Entscheidungen über Leben und Tod. Weltweit haben Universitäten derzeit geschlossen. Forschungsprojekte sind auf Eis gelegt oder stark heruntergefahren – das betrifft auch (geplante und laufende) Experimente an Tieren.

Doch was tun mit den vielen Versuchstieren? Die Frage betrifft gezüchtete Labor-Mäuse genauso wie gefangene Wildtiere. Für Letztere hat ein Forscher-Paar in Kolumbien eine außergewöhnliche Lösung gefunden (siehe letzter Absatz). Für Erstere sieht die Lage laut internationalen Berichten jetzt allerdings düster aus.

Massentötungen von nicht "absolut notwendigen" Labor-Tieren

Folge "HeuteTierisch" auf
Facebook
Instagram

"Immer mehr große US-Universitäten ordnen angesichts der Coronavirus-Pandemie das Töten unzähliger Tiere an, die für die jeweiligen Versuche nicht als 'absolut notwendig' gelten.", berichtet und kritisiert Peta. Die international agierende Tierschutzorganisation befürchtet, dass diese Massentötungen auch in Europa passieren werden und bezieht sich dabei auf einen Whistleblower, der dies für Deutschland prophezeit.

Auch das Wissenschaftmagazin "Spektrum" berichtet von massenhaften Tötungen von Labor-Tieren. So soll eine Forscherin an der "Oregon Health & Science University" mehr als zwei Drittel ihrer Mäuse eingeschläfert haben. Ein Forscher der "Carnegie Mellon University" berichtet von der Tötung von 600 Mäusen und Wissenschaftler in Harvard sollen die Hälfte ihrer Forschungsmäuse getötet haben (müssen). Ein Team am "Memorial Sloan Kettering Cancer Center" soll laut dem Wissenschaftsmagazin gebeten worden sein, nicht mehr als 60 Prozent der Tiere als "absolut notwendig" zu bezeichnen. Ein Todesurteil für die übrigen 40 % der Nager.

Forscher-Paar nimmt Schildkröten mit nach Hause

Eine kreative Lösung fand das Herpetologen-Paar Vivian Páez und ihr Mann Brian Bock aus Kolumbien, wie "Spektrum" weiter berichtet. Die Forscher bebrüteten in ihrem Labor vor dem Ausbruch von Covid-19 fast 100 temperatursensible Schildkröten- und Schildkröteneier. Die Universität, an der die beiden forschen, wurde gesperrt. Aber was tun mit den Eiern?

Bock und Páez brachten alle Eier kurzerhand in ihre Garage. 15 Schildkröten sollen bisher geschlüpft sein. Wie "Spektrum" berichtet, dürfen die Schildkröten bei den Forschern leben, bis die Reisebeschränkungen wieder aufgehoben sind.

Lies hier mehr zum Thema: