Wirtschaft

Massive Steuerflucht in Griechenland

Heute Redaktion
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Bild: DPA

Der Leiter der griechischen Steuerfahndungsbehörde, Nikos Lekkas, hat der Kritik der IWF-Chefin Christine Lagarde an seinem Land zugestimmt: Die Steuerflucht in seinem Land belaufe sich auf 12 bis 15 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung, sagte Lekkas der Zeitung Die Welt (Freitagausgabe). "Wenn wir davon auch nur die Hälfte eintreiben könnten, wäre Griechenlands Problem gelöst."

Der Leiter der griechischen Steuerfahndungsbehörde, Nikos Lekkas, hat der Kritik der IWF-Chefin Christine Lagarde an seinem Land zugestimmt: Die Steuerflucht in seinem Land belaufe sich auf 12 bis 15 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung, sagte Lekkas der Zeitung Die Welt (Freitagausgabe). "Wenn wir davon auch nur die Hälfte eintreiben könnten, wäre Griechenlands Problem gelöst."

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) hatte Ende Mai kritisiert, Griechenland könne seine wirtschaftlichen Probleme selbst lösen, indem die Bürger ihre Steuern zahlten. Dafür war sie von Politikern aller griechischen Parteien scharf kritisiert worden.

Keine Einsicht in Politiker-Konten

Der Chef der Steuerfahndungsbehörde SDOE warnte zudem vor einer "sozialen Explosion", wenn es nicht gelinge, die Spaltung der Gesellschaft in "unberührbare Eliten und Bürger, die geschröpft werden" zu überwinden.

Lekkas zufolge scheitern viele Ermittlungen an mangelnder Kooperation griechischer Banken. Seine Behörde habe mehr als 5000 Anträge auf Konteneinsicht gestellt, aber nur in 214 Fällen sei dies bisher gelungen. In 500 Fällen, die Politiker betreffen, warte die Behörde seit fünf Monaten auf Auskunft.