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McEnroe über Melzer: "Entdeckung des Jahres"

Heute Redaktion
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Der Siegeslauf von Jürgen Melzer bei den French Open ist gestern zwar zu Ende gegangen. Der 29-jährige Niederösterreicher, der in Paris mit Siegen über David Ferrer und Novak Djokovic beeindruckte, erntet aber trotzdem jede Menge Lob. Für John McEnroe ist Melzer sogar "die Entdeckung des Jahres".

Melzer wird sich dank der gewonnenen 720 Punkte in der Weltrangliste erstmals in die Top 20 schieben und darf sich über seinen bisher größten Preisgeld-Scheck in Höhe von 280.000 Euro freuen. Über die gestrige Niederlage (2:6, 3:6 und 6:7) gegen Rafael Nadal meinte Melzer. "Ich habe mir ja eigentlich vorgenommen, dass ich kein Tie-Break verliere, das wäre mir fast gelungen. Ich habe erst im dritten Satz hineingefunden, weil ich dann voll riskiert habe, es mir schon egal war. Ich glaube, ich habe mich gut verkauft."

+++ Melzers Halbinale gegen Nadal zum Nachlesen im Heute.at-Ticker +++

Die Welle für Melzer

Im dritten Satz lag Nadal bereits mit 5:3 in Führung, alles schien auf ein schnelles Ende zu deuten. Melzer zeigte aber, was ihn zuletzt so stark werden ließ: Er gab einfach nicht auf, servierte ein starkes Game zum 4:5 und nützte ein schwaches Aufschlag-Spiel des Spaniers zum 5:5. Plötzlich dachte man an die Aufholjagd im Viertelfinale gegen Novak Djokovic. Selbst der vierfache Roland-Garros-Sieger Nadal kam nun ein wenig ins Wanken. Melzer stellte auf 6:5 und das Publikum dankte es ihm mit der "Welle". "Das war fantastisch, so einen Moment habe ich noch nie erlebt."

Nadal servierte sicher ins Tie-Break, beging aber zum 3:4 einen Doppelfehler, den er bei Aufschlag Melzer mit einem Lob wieder vergessen machte. Melzer: "Da hat er mich überrascht". Bei 6:4 hatte Nadal seine ersten beiden Matchbälle, die Melzer abwehrte, den zweiten mit einem sehenswerten und riskanten Stopp. Bei 6:6 war Melzer nur zwei Punkte vom vierten Satz entfernt, doch Nadal machte doch noch alles in drei Sets klar.

"Melzer ist auf jedem Belag gefährlich"

Doch trotz der Niederlage gab es für den Österreicher Lob. "Vielleicht realisiert Melzer jetzt, was er für ein guter Spieler ist, denn er hat hier mit Djokovic die Nummer drei geschlagen. Wenn er das schafft, dann ist er auf jedem Belag gefährlich", so Eurosport-Experte und Tennis-Legende Mats Wilander. Gelobt wurdeMelzer auch von ohn McEnroe nach dm Sieg über Djokovic. "Melzer ist die Entdeckung des Tennis-Jahres", so der ehmalige Wimbledon-Sieger.