Formel 1

F1-Teamchef schießt gegen Red Bull: "Das ist Betrug"

Die Fronten verhärten sich! Nachdem bekannt wurde, dass Red Bull die Budgetregeln in der Formel 1 gebrochen hat, kommen auch von McLaren harte Worte.

Heute Redaktion
Zak Brown (l.) ist kein Fan von Red Bull (r. Teamchef Chris Horner)
Zak Brown (l.) ist kein Fan von Red Bull (r. Teamchef Chris Horner)
IMAGO/PanoramiC

Dass Mercedes und Ferrari klare Gegner des Weltmeister-Teams sind, ist bekannt. "Ein offenes Geheimnis", bezeichnete Teamchef Toto Wolff in Singapur den Regel-Verstoß der "Bullen", konkret den Bruch der Budget-Obergrenze von 145 Millionen Dollar. Der Regel-Verstoß liege laut FIA aber in einem Bereich unter fünf Prozent. Wie hoch die Strafe für den Austro-Rennstall ausfällt, ist noch offen. Die Kritik wird jedenfalls lauter.

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Auch McLaren-Boss Zak Brown findet nun scharfe Worte gegen Red Bull. In einem Brief an die FIA meinte er laut BBC, dass die Verstöße gegen Ausgabengrenzen und möglicherweise auch Verfahrensverstöße "Betrug" darstellen würden, "da sie einen erheblichen Vorteil in Bezug auf technische, sportliche und finanzielle Vorschriften" erlauben. Er glaube nicht, dass in so einem Fall "eine finanzielle Strafe allein" angebracht wäre. Vielmehr müsse müsse "eindeutig eine sportliche Strafe" verhängt werden.

Der Ausmaß des Betrugs soll bei bis zu 7,25 Millionen Dollar liegen. Brown rechnet vor, dass alleine zwei Millionen Dollar eine Aufstockung des Budgets für die Weiterentwicklung des Autos von bis zu 50 Prozent bedeuten würden, was einen "erheblichen positiven und langfristigen Nutzen" darstellen würde. Red Bull wird in seinem Schreiben übrigens kein einziges Mal namentlich erwähnt. Aus Transparenzgründen ging es auch an die anderen Rennställe.

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Bei Red Bull dagegen gibt man sich gelassen. Motorsportchef Helmut Marko meinte zuletzt: "Ich will nicht zu viel sagen, nur soviel: Wir sind immer noch der Meinung, dass wir gar nicht gegen die Kostendeckelung-Regel verstoßen haben. Die Gespräche mit der FIA laufen weiterhin. Mal schauen, was endgültig dabei rauskommt."

Der 79-Jährige glaubt, dass der WM-Titel 2021 von Max Verstappen nicht aberkannt werden kann: "Wie gesagt: Wir sind uns immer noch keiner Schuld bewusst, deshalb laufen immer noch die Diskussionen mit der FIA. Aber Gerüchte, dass Max zum Beispiel seinen WM-Titel 2021 verlieren könnte, sind völliger Unfug. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass selbst maximale Verstöße gegen das Reglement von der FIA sehr milde bestraft wurden."

Konkret sieht das Formel-1-Regelwerk folgende Strafen vor:

öffentlicher Verweis

Abzug von Punkten für die Konstrukteursmeisterschaft

Abzug von Punkten für die Fahrermeisterschaft

Suspendierung von einer oder mehreren Sessions eines Wettbewerbs (mit Ausnahme des Rennens)

Einschränkung von aerodynamischen oder anderen Tests

zukünftige Reduzierung des Kostendeckelung

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    Kelly Piquet: Diese Frau macht Verstappen so stark.
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