Politik

Mehr Arbeit, aber auch mehr Geld

Heute Redaktion
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Junglehrer sollen künftig mindestens drei Stunden mehr an der Schule verbringen. Das berichten übereinstimmend Tageszeitungen am Samstag. Dafür soll es aber ein Fünftel mehr Gehalt geben, präzisierte Finanzministerin Maria Fekter (V) im Interview mit dem Kurier die Ankündigung der Regierung, wonach bei einem neuen Lehrerdienstrecht die Anfangsgehälter steigen und den Beruf attraktiver machen sollen.

Junglehrer sollen künftig mindestens drei Stunden mehr an der Schule verbringen. Das berichten übereinstimmend Tageszeitungen am Samstag. Dafür soll es aber ein Fünftel mehr Gehalt geben, präzisierte Finanzministerin Maria Fekter (V) im Interview mit dem Kurier die Ankündigung der Regierung, wonach bei einem neuen Lehrerdienstrecht die Anfangsgehälter steigen und den Beruf attraktiver machen sollen. "20 Prozent mehr Gehalt, dafür aber auch mehr Arbeit, das könnten wir uns leisten."

Am Samstag wurden weitere Details aus dem 26-seitigen Entwurf für ein neues Lehrerdienstrecht bekannt, über das zwischen Gewerkschaft und Regierung eigentlich Stillschweigen vereinbart wurde. Laut übereinstimmenden Berichten der Presse und der Oberösterreichischen Nachrichten sollen neu eintretende Lehrer ab dem Schuljahr 2013/14 unabhängig von dem Schultyp ein einheitliches Grundgehalt von 2.400 Euro brutto beziehen.

Für die an Pädagogischen Hochschulen ausgebildeten Pflichtschullehrer wären das die von Fekter genannten 20 Prozent mehr als derzeit, für die Lehrer an weiterführenden Schulen (AHS, berufsbildende höhere Schulen) mit ihrer längeren Uni-Ausbildung zehn Prozent mehr.

Mathematik bringt mehr Geld als Musik

Die Zeit, die Lehrer länger an der Schule verbringen soll etwa für den Ausbau der Nachmittagsbetreuung genutzt werden. Das einheitliche Grundgehalt relativiert sich allerdings durch die im Vorschlag geplanten Zulagen, Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) hatte ja eine unterschiedliche Bezahlung je nach Funktion angekündigt:

Laut den Berichten soll es für Schularbeitsfächer wie Mathematik mehr geben als etwa für Musik oder Turnen. Spezialaufgaben wie Management oder Arbeit in Klassen mit besonders vielen Schülern mit Migrationshintergrund sollen ebenfalls zusätzlich entlohnt werden. Laut Kleiner Zeitung soll es außerdem Unterschiede nach Schulstufen geben, Unterricht an der AHS-Unterstufe würde demnach weniger einbringen als an der Oberstufe.

Lehrergewerkschaft empört

Aus dem Unterrichtsministerium wurden die Berichte mit Hinweis auf das vereinbarte Stillschweigen nicht kommentiert. Inhaltlich wollte auch Paul Kimberger, Chef der ARGE Lehrer in der Gewerkschaft, nichts zu den kolportierten Inhalten sagen. Er betonte allerdings, er könne ausschließen, dass die Lehrervertretung Informationen an Medien weitergegeben hat.

Das könnte sich allerdings bald ändern, denn er gehe davon aus, dass für beide Seiten die gleichen Spielregeln gelten, sobald das Stillschweigen gebrochen wurde. Er habe von den Ministerinnen Aufklärung verlangt, nächste Woche will die Gewerkschaft über die künftige Informationsstrategie in Sachen Lehrerdienstrecht entscheiden.