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Meine Tops & Flops beim Italien-GP

Kolumne zu aktuellen Formel-1-Themen von Markus Miksch.

Heute Redaktion
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Bild: Hertel

Top

Lewis Hamilton

Den Ausfall in Spa hat der Brite gut verkraftet, jetzt ist er der einzige Pilot neben Fernando Alonso, der drei Saisonsiege zu Buche stehen hat. Im Qualifying ist McLaren derzeit unschlagbar, im Rennen war Hamilton unantastbar. Wäre er in Belgien nicht Opfer von Grosjean geworden, wäre sein Rückstand in der WM nicht so groß. So wartet noch einige Arbeit.

Sergio Perez

Vom zwölften Startplatz auf das Podest. Wäre das Rennen noch ein paar Runden länger gewesen, hätte er auch noch Hamilton eingeholt. In der Schlussphase war der Sauber-Ferrari der schnellste Wagen und ließ die Werks-Ferraris auf der Heimstrecke alt aussehen. Geniale Aufholjagd, super Strategie - die perfekte Entschädigung für Spa, als beide Sauber nach sensationeller Quali-Leistung Opfer der Startkarambolage wurden.

Fernando Alonso

Ein verpatztes Qualifying verhinderte eine bessere Platzierung. Doch mit der Aufholjagd von Startplatz zehn auf Platz drei hat der Spanier wieder einmal gezeigt, dass er zurecht WM-Leader ist. Dass er nach seinem Ausflug in den Kies über Vettel, der sich nicht in Luft auflösen wollte, beschwerte und so eine Strafe des Deutschen provozierte, eher weniger. In Spa war er nach dem Ausfall noch der große Verlierer, jetzt lacht er über die schwächelnde Konkurrenz.

Flop

Red Bull

Die neue Lichtmaschine von Renault entpuppte sich als Fehlerteufel, aber nur bei Sebastian Vettel. Einmal ging sie im Training und dann auch noch im Rennen K.O. Dass außerdem noch Mark Webber ausschied, machte die Blamage perfekt. Zum ersten Mal seit Südkorea 2010 blieben beide Piloten ohne Punkte. In der Konstrukteurs-WM führen die "Bullen" noch, doch in der für Öffentlichkeit wesentlich wichtigeren WM-Tabelle der Piloten schaut es mittlerweile ziemlich trist aus. Vettel fehlen schon 39, Webber gar 47 Punkte auf Alonso.

Mercedes GP

Eigentlich sollte der Hochgeschwindigkeitskurs von Monza für die "Silberpfeile" mit ihrem hohen Topspeed maßgeschneidert sein. In der Theorie stimmte das auch und stellte zumindest Michael Schumacher mit dem vierten Startplatz klar. Im Rennen ist der Mercedes aber weiterhin eine Katastrophe und frisst die Reifen förmlich auf. Als einziges Top-Team mussten die Deutschen zwei Mal an die Box, so kann man natürlich nix reißen.

Pfeifende Tifosi

Die Italiener sind rennsportverrückt und angesichts der wahrscheinlich oft leerstehenden Tribünen bei den kommenden Überseerennen würde man sich wünschen, Monza wäre öfters als einmal im Kalender. Sie sorgen für Stimmung wie bei einem Fußballmatch, leider auch im negativen Sinne. Lewis Hamilton, der die Fans sogar auf Italienisch grüßte, und Sergio Perez bei der Siegerehrung auszupfeifen - das gibt es zum Glück nur in Italien und hoffentlich nie irgendwo anders.