Wirtschaft

Meinl-Bank pleite: Die Spur führt bis nach Nordkorea

Heute Redaktion
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Die frühere Meinl Bank (jetzt Anglo Austrian AAB AG) hat vergangene Woche Konkurs angemeldet. Dadurch sind Geschäftsbeziehungen bis nach Nordkorea ans Licht gekommen.

Nach jahrelangen Turbulenzen und dubiosen Geschäften ist die Anglo Austrian AAB AG – die umbenannte ehemalige Meinl Bank – vor einigen Tagen endgültig in Konkurs gegangen. Das löst die Einlagensicherung aus.

Rund 60 Millionen Euro an besicherten Einlagen dürften noch in der Bank liegen, sagte zunächst Franz Rudorfer, Geschäftsführer der Bundessparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Lizenzverlust nach Geldwäsche-Vorwürfen

Aus dem Konkursantrag, den die Abwickler der früheren Meinl Bank gestellt haben, erschließt sich, dass es bei der Bewertung der Aktiva und Passiva zum Teil "erhebliche Unsicherheiten gibt", berichtet der Standard". Die ehemalige Bank wurde vorige Woche, wie berichtet, mit Aktiva von 147,7 Millionen und Passiva von rund 245 Millionen Euro in die Pleite geschickt.

Die Meinl Bank hatte Anfang Februar nach langen Rechtsstreitigkeiten endgültig ihre Lizenz wegen Geldwäsche-Vorwürfen verloren. Laut dem Nachrichtenmagazin "Profil" stand sie im Zentrum einer globalen Finanzstruktur, durch die zumindest 500 Millionen Euro aus Osteuropa an Offshore-Firmen geschleust worden sein sollen.

Spur führt bis nach Nordkorea

Aber der Konkursantrag enthüllt weitere Rechtsstreits, die einen Blick auf die international verzweigten Geschäftsverbindungen der Bank freigeben. Die Fäden reichten laut einem "Standard"-Bericht indirekt bis nach Nordkorea. Um 1,9 Millionen Euro dreht sich jedenfalls ein Verfahren mit der dortigen Gesellschaft Korea Ungum, mit der über die Zulässigkeit der Aufrechnung wechselseitiger Forderungen gestritten wird.

Neben strittigen Forderungen geht es auch um Geschäfte mit der Tochterfirma Meinl Bank Antigua und 43 Millionen Euro. Diesen Betrag hatte die Meinl Bank Antigua bei der Meinl Bank Österreich eingelegt gehabt.