Niederösterreich

Melanie bekommt mit 31 das 9. Kind – "momentan Hölle"

Acht Kinder hat Melanie (31) aus dem Waldviertel, Kind Nr. 9 ist unterwegs. Über den Lockdown sagt sie: "Es ist ein zweischneidiges Schwert!"

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Melanie mit einem ihrer Söhne
Melanie mit einem ihrer Söhne
privat

Bereits als Teenager hatte Melanie ihr erstes Kind bekommen, mit ihrem Mann Patrick bekommt die 31-Jährige im März ihr neuntes Kind, das vierte gemeinsame Kind des glücklichen Paares. Doch wie lebt es sich in Coronazeiten und im Lockdown mit Elias (16), Lion (12), Sophia (11), Fabio (8), Isabella (6), Hannah (5), Mila (3), Matteo (1,5) und im sechsten Monat schwanger?

"Mann verlor wegen Corona Job"

"Momentan ist es die Hölle. Mila ist in Quarantäne, weil im Kindergarten ein positiver Fall war. Das heißt, ich habe alle schul- und kindergartenpflichtigen bzw. -berechtigten Kinder zu Hause. Die Firma, in der mein Mann angestellt war, ist insolvent, das heißt er ist zu Hause. Finanziell ist das natürlich schwierig. Während ich mit den größeren Kindern sitze und lerne, stellen mir die Kleinen das Haus auf den Kopf. Es gibt keinen Tag, an dem niemand weint oder an dem nicht gestritten wird", so die tapfere 31-Jährige.

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    Acht Kinder: sowie ein Kind des Ehemannes aus Vorbeziehung
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    privat

    Kind mit Blinddarmdurchbruch

    Der älteste Sohn ist 16 Jahre und arbeitet bereits seit rund sechs Monaten, er wird Trockenbauer. Vor rund zwei Wochen hatte die elfjährige Tochter einen Blinddarmdurchbruch - Krankenhaus. "Es ist immer was los, zur Ruhe kommt man nie", sagt das junge Paar.

    Food-Sharing

    Und trotz dem Alltagswahnsinn findet die 31-Jährige noch genug Zeit zum Kochen, Backen, Bloggen und Nähen (Anm.: macht sie nachts zur Entspannung, sie stellt wunderschöne Kinderkleidung her) und Betreiben einer Foodsharing-Seite. "Ich koche jeden Tag und stelle das Ergebnis auf Facebook. Dazu schreibe ich auch die Kosten", so die 31-Jährige zum "Bezirksblatt". Die Foodsharing-Seite funktioniert so: "Wenn ich zwei Liter Milch übrig habe, die morgen abläuft, stell ich das rein, weil ein anderer kann die Milch vielleicht noch brauchen. Oder: Ich koche zu Mittag und mir bleibt viel Essen übrig, dann stelle ich es online."

    Lockdown zwischen Himmel und Hölle

    Über den Lockdown sagt die bald neunfache Mutter: "Es ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits genießt man es sehr, wenn man mit der ganzen Familie zu Hause sein und entschleunigen kann und der Wecker nicht schon um 5 Uhr früh läutet. Weiters rennt man nicht gehetzt von einem Termin zum nächsten, weil alles zu hat. Man hat wirklich Zeit, die man als Familie genießt. Andererseits geht einem manches auf die Nerven."

    In der Großstadt wäre vielleicht einiges leichter, man wäre anonymer: "Es ist auch der Stolz da, im Waldviertel kennt jeder jeden, es gibt keiner gern zu, dass es ihm dreckig geht", sagt Melanie.

    Paar ist verliebt

    Trotz all der Mühe und stressigen Alltages wirkt das Paar wie frisch verliebt. Das Geheimnis? "Struktur", sagt Melanie trocken. Übrigens: Kinder Nummer 9 im März wird ein Mädchen, dann sind die Mäderl in der Überzahl - damit ist die Familienplanung abgeschlossen.

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