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Merkel: Täter "verhöhnen das Land, das sie aufnahm"

Heute Redaktion
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Bild: AP

Nach den blutigen Anschlägen der vergangenen Wochen fand die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch klare Worte: Die Anschläge der vergangenen Tage seien "erschütternd, bedrückend und auch deprimierend". Es seien "zivilisatorische Tabus gebrochen" worden. Trotzdem bekräftigte sie, Deutschland werde auch die neuen Herausforderungen des islamistischen Terrors meistern.

Nach fand die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch klare Worte: Die Anschläge der vergangenen Tage seien "erschütternd, bedrückend und auch deprimierend". Es seien "zivilisatorische Tabus gebrochen" worden. Trotzdem bekräftigte sie, Deutschland werde auch die neuen Herausforderungen des islamistischen Terrors meistern. Deutsche Medien reagieren erzürnt.

Die Täter, die über Flüchtlingsrouten nach Deutschland gekommen sind, "verhöhnen das Land, das sie aufgenommen hat" ebenso wie die Helfer und Flüchtlinge, sagte Merkel. Die Behörden würden alles tun, um die Taten aufzuklären. Es sei erforderlich, ein "besseres Frühwarnsystem" aufzubauen, insbesondere gegen die neue Gefahr durch Einzeltäter.

Merkel bezog auch Stellung zu den jüngsten Anschlägen in Nizza und der Normandie. Es sei das Ziel der Terroristen, "unsere Art zu leben zu zersetzen. Sie säen Hass und Angst zwischen den Kulturen und sie säen Hass und Angst zwischen den Religionen", so die Kanzlerin.

"Schaffen auch das!"

Angesprochen auf ihre Haltung bzw. Politik in der Flüchtlingskrise des vergangenen Jahres bekräftigte Merkel: "Ich stehe zu meinen Grundsatzentscheidungen". Sie habe zusammen mit den Regierungsmitgliedern stets "nach bestem Wissen und Gewissen" gehandelt. "Ich habe gesagt 'Wir schaffen das' - ich habe nicht gesagt, dass es leicht wird", so die Kanzlerin.
"Wir werden auch diese neue Herausforderung - den islamistischen Terror - meistern", bekräftigte Merkel. Sie kündigte zudem neun Punkte an, um die Terrorbekämpfung effektiver und erfolgreicher zu gestalten. 

Deutsche Medien erzürnt

Viele Deutsche, vor allem in den Medien ziehen jetzt über Merkel her: Wie kann die Kanzlerin weiter diese Politik bejahen, wenn die Probleme im Land augenscheinlich größer werden ob der Flüchtingszuströme, so der Tenor.
Alle neun Punkte des Merkel-Plans auf der nächsten Seite

Merkels Neun-Punkte-Plan: 


"Frühwarnsystem" bei Radikalisierung von Flüchtlingen 
Terrorismusforschung weiterentwickeln
Polizei personell und technisch stärken
Gemeinsame Übungen von Bundeswehr und Polizei für den Anti-Terror-Fall
Europäische Richtlinie zum Waffenrecht soll endlich möglichst schnell verabschiedet werden
Sonderbehörde gegen Internetkriminalität (um u.a. Waffenhandel im Internet einzudämmen)
Internationaler Informationsaustausch soll verbessert werden
Geheimdienste sollen besser kooperieren
Hürden für Abschiebung sollen gesenkt werden