Nach den Warnstreiks am Donnerstag bleiben die Metaller weiterhin hartnäckig. Da ihnen die gewünschte Lohnerhöhung um 5,5 Prozent versagt bleibt, streiken sie. Am Freitag in den frühen Morgenstunden wurde die Einfahrt des Voestalpine-Stahlwerks in Linz blockiert.
bleiben die Metaller weiterhin hartnäckig. Da ihnen die gewünschte Lohnerhöhung um 5,5 Prozent versagt bleibt, streiken sie. Am Freitag in den frühen Morgenstunden wurde die Einfahrt des Voestalpine-Stahlwerks in Linz blockiert.
Ab 6 Uhr in der Früh blockierten die Voest-Metaller immer wieder die Einfahrt zum Voest-Gelände. Die Beschäftigten standen im Stau, zeigten im Großen und Ganzen aber Verständnis für die Aktion. "Die Stimmung ist bombig", sagt der Voest-Betriebsratsvorsitzende Hans-Karl Schaller über die Protest-Bewegung im Konzern. "Die Helden der Fabrik machen einen tollen Job und wollen sich nicht mit 3 Prozent abspeisen lassen."
Arbeitsstopp in allen Bundesländern
Aber nicht nur in der Voest geht's heute rund: In der gesamten Metallindustrie stehen heute 200 Betriebe still, rund 100.000 Metaller sind wegen des Arbeitgeberangebotes während der laufenden Kollektivvertragsverhandlungen im Ausstand. Teilweise dauern die Warnstreiks heute den ganzen Tag, zum Teil "nur" eine Schicht lang. Betroffen ist das Opel-Werk in Wien-Aspern, das ganztätig die Arbeit niedergelegt. Bestreikt werden unter anderem auch MAN, BMW, Magna, Otis, Kone, Schindler, Bosch Thyssen Krupp und Bewag. Von den Ausständen sind alle Bundesländer betroffen.
"Sind nicht die Rotzbuben von Hinteregger"
"Wir sind nicht die Rotzbuben von (Christoph) Hinteregger", kritisiert der Voest-Betriebsratsvorsitzende Hans-Karl Schaller den Verhandlungsstil des Arbeitgeber-Chefverhandlers. Hinteregger wirft wiederum den Arbeitnehmer-Vertretern dasselbe vor. Auf seine Frage, "wie viel sie noch wollen, habe ich keine Antwort erhalten. Es hat nur geheißen: 'Das ist zu wenig'", sagte Hinteregger in der ORF-Sendung "Vorarlberg heute". Dann seien sie "aufgestanden und gegangen."
Die Gewerkschaft fordert weiterhin eine Lohnerhöhung. Gebe es keine Einigung, wolle man die Maßnahmen "verschärfen" - eine Ankündigung, die in mehreren Betrieben Realität werden dürfte. Im Opel-Werk in Wien-Aspern wird möglicherweise schon am Freitag die Arbeit niedergelegt.
"Unbefristete Kampfmaßnahmen" drohen
Montagmorgen sollen 27 Betriebe in Niederösterreich ihr Arbeit gänzlich niederlegen, sollte kein Angebot kommen, früher als am 20. Oktober weiterzuverhandeln, informierte Markus Wieser, Landessekretär der Gewerkschaft Metall-Textil am Freitag Vormittag. Österreichs Metaller wollen 5,5 Prozent mehr Lohn, das Angebot der Unternehmer lag zuletzt bei 3,65 Prozent plus 200 Euro Einmalzahlung. Nach Rechnung der Gewerkschaft brächte das inflationsbereinigt nur 40 Euro netto.
Die österreichischen Metaller haben nur selten gestreikt. Zuletzt war dies im November 1986 der Fall. Damals ging es in kurzen Warnstreiks um die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung und mehr Lohn.