Politik

Häupl zu Köhlmeier-Rede: "Würdig und in Ordnung"

Heute Redaktion
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Michael Häupl hat in der "Pressestunde" Journalisten Rede und Antwort gestellt. Während er die Rede von Schriftsteller Köhlmeier in Schutz nahm, übte er an der Regierung Kritik.

Die umstrittene Rede von Michael Köhlmeier beim Gedenkakt des Parlaments sorgte in der Politik für einen Aufschrei.

Der Schriftsteller schenkte dabei der FPÖ voll ein und warf ihr Heuchelei im Umgang mit den Juden vor. Auch die ÖVP bekam ihr Fett weg.

So sagte er unter anderem in Hinblick auf die Verfolgung der Juden in Nazi-Deutschland in Richtung Volkspartei: "Und sicher haben Sie sich gedacht, hätten diese armen Menschen damals doch nur fliehen können. Aber Sie wissen doch, es hat auch damals schon Menschen gegeben, auf der ganzen Welt, die sich damit brüsteten, Fluchtrouten geschlossen zu haben."

Eine Wortwahl, welcher der ÖVP deutlich zu weit ging. ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer warf dem Schriftsteller vor, in diesem Abschnitt die Schließung der Balkanroute mit der Judenverfolgung zu vergleichen.

Häupl nimmt Köhlmeier in Schutz

In der "Pressestunde" am Sonntag wurde nun Michael Häupl zu der Rede von Köhlmeier angesprochen. Der Wiener Bürgermeister kann die Aufregung zwar durchaus nachvollziehen, nimmt die Ansprache des Schriftstellers aber auch in Schutz.

Köhlmeiers Rede sei "würdig und in Ordnung", so Häupl in dem Gespräch mit Petra Stuiber ("Der Standard") und Wolfgang Geier

(ORF). Der Autor habe natürlich das Recht gehabt, überzogen und zugespitzt zu formulieren. Für Häupl sei die Rede "begrüßenswert", lediglich dessen Anspielung auf die Schließung der Balkan-Route sei "in die Hose gegangen".

FPÖ ist "Arbeiterverräterpartei"

Während er also Köhlmeier in Schutz nahm, ging er vor allem mit der aktuellen Regierung hart ins Gericht. Besonders die Freiheitlichen hätten seit ihrer Regierungsteilnahme ihr Gesicht verändert. Sie seien nicht mehr länger eine "Arbeiterpartei", sondern vielmehr die "größte Arbeiterverräterpartei". Alle Versprechungen, denen sie den Sozial-Schwächeren gegeben hätten, seien sie nicht nachgekommen. (red)