Wirtschaft

Mietkosten stiegen in Österreich um 17 Prozent

Mietwohnungen werden immer teurer: Binnen fünf Jahren stiegen die Mieten um 17 Prozent. Das Haushaltseinkommen wuchs aber nur um sechs Prozent.

Heute Redaktion
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Die Kosten für Mietwohnungen steigen rasant: Binnen fünf Jahren wurden Mietwohnungen im österreichweiten Schnitt inklusive Betriebskosten um 14 Prozent teurer, die reinen Nettomieten legten ab 2012 sogar um fast 17 Prozent zu. Die Haushaltseinkommen erhöhten sich in diesen fünf Jahren aber nur halb so stark, nämlich um gut 6 Prozent, wie aus aktuellen Daten der Statistik Austria hervorgeht.

Am teuersten kommen – wenig überraschend – Wohnungen von privaten Vermietern. In diesem ohnedies schon teuren Bereich kam es seit 2012 zu einem Preisanstieg von fast 16 Prozent. Doch selbst im sozialen und geförderten Wohnbau haben sich die Mieten um knapp zwölf Prozent erhöht.

Hoher Anteil an geförderten Wohnungen

"Wir haben einen hohen Anteil an geförderten Wohnungen - sechs von zehn Österreichern wohnen in Gemeinde- oder Genossenschaftswohnungen", berichtete Statistik-Austria-Chef Konrad Pesendorfer am Dienstag bei der Präsentation der neuesten Zahlen.

Die Basis für die Statistik bildet die Mikrozensus-Wohnungserhebung, bei der etwa 20.000 Haushalte jedes Vierteljahr befragt werden. Die Daten zeigen also nur bereits bestehende Mietverhältnisse.

Österreichweiter Schnitt quer durch alle Kategorien

Inklusive Betriebskosten kostet eine Mietwohnung im österreichweiten Schnitt 7,4 Euro pro Quadratmeter. Je länger ein Mietverhältnis bereits besteht, desto günstiger ist das Wohnen. Der Grund: Bei Neuvermietungen werden deutlich höhere Preise verlangt als die von der Statistik Austria erhobenen Altmieten.

Wohnungen, die erst in den letzten beiden Jahren angemietet wurden, kosten im österreichweiten Schnitt quer durch alle Kategorien 8,9 Euro pro Quadratmeter. Private Vermieter verlangen durchschnittlich 9,9 Euro.

Regionale Unterschiede



Bei den Mieten gibt es freilich hohe regionale Unterschiede, wie Statistik-Generaldirektor Pesendorfer betonte: Am günstigsten wohnt man im Burgenland mit einer Miete von durchschnittlich 5,5 Euro je Quadratmeter, am teuersten in Salzburg mit 9 Euro. Wien liegt mit 7,7 Euro pro Quadratmeter dazwischen. Dieser relativ niedrige Wert ist durch den hohen geförderten Wohnungsanteil in der Bundeshauptstadt begründet. Hier sind 57 Prozent der 690.900 Hauptmietwohnungen Gemeinde- (31 Prozent) bzw. Genossenschaftswohnungen (26 Prozent).

Insgesamt geben österreichische Haushalte im Schnitt monatlich 457 Euro und damit etwa 16 Prozent ihres Haushaltseinkommens für das Wohnen aus. Der Wohnkostenanteil ist für Haushalte in Mietwohnungen mehr als doppelt so hoch (25 Prozent) wie für Haushalte in Haus- oder Wohnungseigentum (11 Prozent). Armutsgefährdete Haushalte müssen weit mehr als ein Drittel (38 Prozent) ihres Einkommens für Wohnen aufwenden, Haushalte mit hohem Einkommen nur rund acht Prozent.

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(GP)