Österreich

Mikl-Leitner: "Wir brauchen mehr Pflegepersonal"

Heute Redaktion
Teilen

Einen Tag vor dem Heiligen Abend spricht Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner über 2019 und das kommende Jahr, die Gemeinderatswahlen, Pflege und Ibiza.

Heute": Wie haben Sie das Politjahr 2019 erlebt?

Johanna Mikl-Leitner: Es war sowohl innen- als auch außenpolitisch ein sehr turbulentes Jahr. Gerade in unruhigen Zeiten war es für NÖ wichtig, uns nicht vom Weg abbringen zu lassen und konsequent zu arbeiten.

Heute": Türkis-Grün steht an. Was halten Sie von der kommenden Bundesregierung?

Mikl-Leitner: Die bundespolitische Konstellation liegt nicht in meiner Hand. Wir werden die Bundesregierung daran messen, wie sehr die neue Regierung die Interessen der Länder versteht und berücksichtigt.

Heute": Haben die bundespolitischen Turbulenzen auf die nö. Regierung abgefärbt?

Mikl-Leitner: Nein. Unser Erfolgsmodell „Miteinander im Land" wird weiterhin im Mittelpunkt stehen.

Heute": Haben wir bzw. werden wir in NÖ einen Pflegenotstand haben?

Mikl-Leitner: Die demographische Entwicklung und das Bevölkerungswachstum zeigen, dass wir in Zukunft mehr an Gesundheits- und Pflegepersonal brauchen. Da ist zum einen die Bundesregierung gefordert, die Anzahl der Studienplätze deutlich zu erhöhen. NÖ fordert aber nicht nur, sondern handelt.

Heute": Wie konkret?

Mikl-Leitner: Wir haben die Studienplätze für Humanmedizin an unserer Landsteiner-Uni erhöht (auf 400 Anm.) und werden nochmals auf 600 aufstocken. Und im Pflegebereich wurden die Ausbildungsplätze ebenfalls um 400 Plätze erhöht.

Heute": 18 Morde in NÖ, davon 14 Frauenmorde, 30 Mordversuche. Was sagen Sie dazu?

Mikl-Leitner: Eine dramatische Entwicklung, jeder einzelne ist hier aufgefordert, da nicht wegzusehen, sondern genau hinzuschauen. Jeder Mord ist einer zuviel.

Heute": Im Jänner wird gewählt. Was erwarten Sie und werden Sie sich im Gemeinderatswahlkampf einbringen?

Mikl-Leitner: Bei den 567 Einzelwahlen stehen besonders Personen und das Programm vor Ort im Mittelpunkt.

Heute": Das Primärzentrum Amstetten und das „KG"-Taferl für Klosterneuburg. Sind das Wahlzuckerl?

Mikl-Leitner: Das Primärzentrum war so geplant und bezüglich „KG"-Kennzeichen müssen Sie den Klosterneuburger Bürgermeister und das zuständige Ministerium fragen. Wobei ich glaube, dem Bürgermeister wäre das Taferl bereits früher viel lieber gewesen.

Heute": Ein kurzer Ausblick auf 2020 – was steht in NÖ an?

Mikl-Leitner: Wir haben fünf Schwerpunktthemen, an denen wir weiterarbeiten: Arbeit, Gesundheit und Betreuung, Mobilität, Umwelt und Familie. Mit der Umsetzung der neuen Landesgesundheitsagentur bringen wir die größte Reform in Niederösterreich in der Geschichte der zweiten Republik auf die Reise. Sie wird unsere 27 Kliniken und 50 Pflege- und Betreuungseinrichtungen unter einem Dach vereinen und soll die Versorgung nachhaltig auf hohem Niveau halten.

"Heute": Wie verbringt die Landeshauptfrau Weihnachten?

Mikl-Leitner: Im Schoße der Großfamilie. Am Heiligen Abend besuchen wir ein Krippenspiel und dann Essen und Bescherung mit der Familie (rund 14 Gäste, Anm.). Am 25.12. besuchen wir die Mette im Stift Klosterneuburg und dann verbringen wir den Tag bei meiner Schwester. Und am Stephanitag sind alle wieder bei mir. Weil gerade zu Weihnachten merkt man, dass die Familie am wichtigsten ist und man aus der Familie sehr viel Kraft schöpft.