Wirtschaft

Million im Geldkoffer gehörte Pleite-Firma Dayli

Heute Redaktion
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Wär es nicht so traurig, dann wär es fast zum Lachen: Wie Heute.at berichtete, stahl ein dreister Dieb Dayli-Geschäftsführer Rudolf Haberleitner in Udine einen Koffer mit einer Million Euro. Das Geld stammt aus dem Gesellschaftsvermögen. Im Insolvenzantrag scheint die Million als "Forderung" gegenüber dem Dieb auf!

Wär es nicht so traurig, dann wär es fast zum Lachen: Das Geld stammt aus dem Gesellschaftsvermögen. Im Insolvenzantrag scheint die Million als "Forderung" gegenüber dem Dieb auf!

Die TAP Dayli Vertriebs GmbH ist insolvent., wie der ORF vorrechnete. Das vorhandene Geld hätte um eine Million mehr sein können, hätte der falsche Geschäftsmann Ermanno R. dem Dayli-Chef das Geld nicht unter der Nase weggeklaut.

Nun schreibt das "profil", dass das verschwundene Geld auch im Insolventantrag aufscheint. Der Geldbetrag im Zuge der Insolvenzeröffnung als "Forderung" gegenüber dem Dieb verbucht. Der falsche Geschäftsmann Ermann R., der behauptete aus Seriate nahe Bergamo zu stammen, bot Dayli-Chef Haberleitner einen "Darlehensvertrag" an. Demnach hatte R. der TAP Dayli Vertriebs GmbH einen Kredit in der Höhe von insgesamt 26 Millionen Euro auf fünf Jahre zu einer Fixverzinsung von drei Prozent per anno offeriert, forderte aber im Gegenzug die Vorabzahlung einer "Sondertilgung" in der Höhe von einer Million Euro in bar. Hörte sich nach einem guten Geschäft an - zu gut, wie sich herausstellte.

Staatsanwalt befragte Dayli-Chef

 Indes wurden die österreichischen Behörden in der Causa Geldkoffer aktiv. Die Staatsanwaltschaft Wels hat wegen eines Anlassberichts des Landeskriminalamts Oberösterreich Ermittlungen gestartet. Im Bericht ist laut "Presse" vom Verdacht auf Bildung einer kriminellen Vereinigung und auf schweren Betrug die Rede. Er richte sich vorerst nicht gegen den Ex-dayli-Eigentümer. "Wir haben Haberleitner und eine zweite Person, die in das Geschäft involviert war, einvernommen", so Gerichtssprecher Christian Hubmer zur Zeitung. Weitere Personen, die ebenfalls in Italien dabei gewesen sein sollen, sollen nächste Woche befragt werden. Außerdem wertet die Staatsanwaltschaft Unterlagen aus, die man von der italienischen Polizei erhalten hat. "Wir wollen aber auch klären, woher die Million stammt."

Insolvenz könnte vor Gericht enden

Auch die Insolvenz der Drogeriemarktkette könnte ein rechtliches Nachspiel haben. Kreditschützer fragen sich, ob das angemeldete Sanierungsverfahren bewusst zulasten der Gläubiger zu lange hinausgezögert wurde. Creditrefom Chef Gerhard Weinhofer hat laut "Standard" und "Wiener Zeitung" Wirtschaftsprüfer mit einem entsprechenden Gutachten beauftragt.

Novomatik butterte 25 Millionen in Dayli

Die Dayli-Pleite dürfte laut "profil" den Novomatic-Konzern schwerer treffen als bisher bekannt. So haben das Unternehmen und dessen Gründer Johann Graf in Summe 25 Millionen Euro in Dayli investiert. Zehn Millionen Euro wurden 2012 in Form eines Kredites gewährt, weitere 15 Millionen Euro als einmaliger nicht rückzahlbarer Gesellschafterzuschuss folgten im Zuge der Beteiligung an der TAP Dayli GmbH im März dieses Jahres. Im Mai stieg Novomatic wieder aus, ließ das Geld in der Gesellschaft und erhielt dafür von Haberleitner einen "Besserungsschein".

APA/red.