Österreich

Mindestsicherung: Weniger Bezieher in Wien

129.555 Mindestsicherungs-Bezieher gab es im August 2018 in Wien. Das sind um 14.034 Personen weniger als im Jahr zuvor.

Heute Redaktion
Teilen
Bei den Mindestsicherungs-Beziehern in Wien gibt es einen Rückgang.
Bei den Mindestsicherungs-Beziehern in Wien gibt es einen Rückgang.
Bild: picturedesk.com

Knapp 130.000 Menschen bezogen im August 2018 die Wiener Mindestsicherung (WMS) – um 14.034 Personen weniger als noch im August des Vorjahres. Das heißt: Es gibt seit dem vierten Quartal 2017 einen Rückgang der Bezieher. Auffallend ist die unterschiedliche Entwicklung bei Männern und Frauen. Der Rückgang bei männlichen Beziehern lag bei 12 Prozent (insgesamt waren es 64.426), der bei Frauen bei 8 Prozent (insgesamt waren es 65.129).

Zum Vergleich: Im August 2016 lag die Anzahl der Mindestsicherungs-Bezieher in Wien noch bei 142.341 Personen, im August 2017 bei 143.589 Personen – und im August 2018 bei 129.555 Personen. Laut dem aktuellen Bericht der MA 40 sind alle Bezieherzahlen – quer durch alle Altersgruppen – rückläufig. Doch: Bei Über-60-Jährigen steigt die Zahl der Bezieher an.

Ein Drittel der Mindestsicherungs-Bezieher ist unter 19 Jahre alt

Der größte Anteil der Mindestsicherungsbezieher sind minderjährige Kinder. Ein Drittel aller Mindestsicherungsbezieher im August 2018 war unter 19 Jahre alt, ganze 36.909 Personen sind sogar unter 15 Jahre alt, 7.554 Bezieher sind zwischen 15 und 18 Jahre alt. Bei den 19- bis 24-Jährigen sind es 10.941 Personen. Auch in der Altersgruppe von 60 bis 74 beziehen 111.566 Personen Mindestsicherung.

Hacker: "Nichts wird uns in Wien zwingen können, Kinder in Armut zu schicken"

"Nichts und niemand wird uns in Wien jemals zwingen können, Kinder in Armut zu schicken", so Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bei der Präsentation des Berichts. Die Streichung der "Aktion 20.000" durch die Bundesregierung bezeichnete Hacker als "zynisch". Einerseits streiche man die Aktion, andererseits würden Menschen, die dann keine Arbeit mehr haben, verhöhnt, weil sie laut der türkis-blauen Bundesregierung in der "sozialen Hängematte" liegen.

35 Prozent der WMS-Bezieher sind Asyl- oder subsidiär Schutzberechtigte

Der Zuzug aus den Bundesländern ging deutlich zurück. Der Anteil der asylberechtigten und subsidiär schutzberechtigten WMS-Bezieher hat sich im August 2018 bei 35 Prozent (insgesamt 45.748) eingependelt. 39.339 Asylberechtigte und 6.409 subsidiär Schutzberechtigte bezogen im August 2018 Mindestsicherung. Der Anteil ist damit gegenüber dem August 2017 um 4 Prozent (also 1.567 Personen) gestiegen.

Der Anteil der Österreicher und Österreichern gleichgestellten Personen (also EU-, EWR-Bürgern und Drittstaatsangehörigen) lag bei 83.807 Personen (minus 16 Prozent).

Überwiegender Anteil der WMS-Bezieher sind Alleinunterstützte, 46.451 Kinder beziehen Mindestsicherung

9.579 Alleinerzieher und Alleinerzieherinnen bezogen im August 2017 Mindestsicherung, ganze 45.648 Alleinunterstützte nahmen die Leistung in Anspruch. 46.451 Kinder sind Mindestsicherungsbezieher.

Für heuer sind 659 Millionen Euro für die Mindestsicherung budgetiert, im Jahr 2017 (in dem es insgesamt 195.238 Mindestsicherungs-Bezieher gab) betrugen die Ausgaben 680 Millionen Euro. Für 2019 rechnet man mit 658 Millionen Euro an Ausgaben für die WMS.