Wirtschaft

Ministerium wirft AUVA-Chefin Geldverschwendung vor

Heute Redaktion
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Das Gesundheitsministerium soll Renate Römer, der Obfrau der Allgemeinen Unfallversichterungsanstalt (AUVA) Geldverschwendung und krumme Machenschaften bei der Vergabe von Aufträge vorwerfen, wie der "Standard" berichtet. Römers Lebensgefährte bekam laut Prüfbericht Aufträge und vollkommen überzogene Stundenlöhne, sie brauste privat mit Dienstwagen und Chaffeur herum.

Das Gesundheitsministerium soll Renate Römer, der Obfrau der Allgemeinen Unfallversichterungsanstalt (AUVA) Geldverschwendung und krumme Machenschaften bei der Vergabe von Aufträge vorwerfen, wie der "Standard" berichtet. Römers Lebensgefährte bekam laut Prüfbericht Aufträge und vollkommen überzogene Stundenlöhne, sie brauste privat mit Dienstwagen und Chaffeur herum.

Römer war am Mittwochabend vorerst nicht erreichbar.

Prüfer empfehlen Geldrückforderung an Römers Lebensgefährten

"Der Standard" zitiert u.a. einen Fall aus dem Jahr 2010. Römer stellte ihren Lebensgefährten erst Experten vor, dann bekam er einen Auftrag als Berater. Er sollte die Neuausschreibung von zwei Zeitschriften der Unfallversicherung begleiten. Auf einer ersten Rechnung für eine Analyse des Beraters finde sich der Vermerk: "Auftrag mündlich von Frau Obmann erteilt." Da die rechtliche Legitimation für die Freigabe fehle, empfehlen die Prüfer, Rückforderungsansprüche an Römer zu prüfen.

Beratungs-Auftrag um 89.000 Euro

Der eigentliche Auftrag brachte Römers Partner 89.000 Euro. Dafür wären bei 300 Euro in der Stunde 296 Arbeitsstunden zu veranschlagen gewesen, heißt es in dem Bericht. Dieser Zeitaufwand sei für die Prüfer "nicht nachvollziehbar" gewesen.

Römer verschwieg Beziehung zum "Experten"

2011 sei eine weitere Rechnung des Lebensgefährten über 12.960 Euro gefolgt, die von der Verwaltungsabteilung mit "welche Leistung erbracht (ist ausgeschöpft)" vermerkt worden sei. Die Prüfer hegen den Verdacht, dass der Gesamtauftrag in Höhe von 106.400 Euro in drei Teile gesplittet wurde, um die Ausschreibungsgrenze von 100.000 Euro zu unterschreiten. Die Lebensgemeinschaft habe die Obfrau, die auch Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer ist, beim Beschluss der Beauftragung verschwiegen, kritisieren die Prüfer. Im Zuge der heurigen Einschau habe Römer mitgeteilt, dass sie erst im Spätsommer 2010 eine Lebensgemeinschaft mit dem Berater eingegangen sei und nicht schon bei der Erstbeauftragung im März des Jahres.

Aufträge ohne Ausschreibung, Dienstfahrten für Privatzwecke

Auch bei anderen Aufträgen sei auf eine Ausschreibung verzichtet worden, kritisieren laut "Standard" die Prüfer. Im Zusammenhang mit der Nutzung von Dienstwagen und Chauffeur fordern die Prüfer, die AUVA möge Römer das amtliche Kilometergeld in Rechnung stellen, weil Fahrten häufig privater Natur gewesen seien.

APA/red.