Politik

Miserabler PISA-Test: Experten fordern endlich Reformen

Heute Redaktion
Teilen

Ein Drittel der österreichischen Pflichtschulabsolventen hat entweder beim Lesen, in Mathematik oder bei den Naturwissenschaften gravierende Defizite, wie am Dienstag bei der Präsentation der aktuellen PISA-Studie publik wurde. Die Experten fordern jetzt neue Unterrichtsmethoden, flächendeckende Ganztagsschulen und gezielte Förderungen.

Ein Drittel der österreichischen Pflichtschulabsolventen hat entweder beim Lesen, in Mathematik oder bei den Naturwissenschaften gravierende Defizite, wie am Dienstag bei der Präsentation der aktuellen publik wurde. Die Experten fordern jetzt neue Unterrichtsmethoden, flächendeckende Ganztagsschulen und gezielte Förderungen.

Diese Graphiken zeigen, wie mies es um die österreichischen Schüler tatsächlich in den meisten Fächern steht. Auch im Vergleich zu unseren Nachbarländern schneidet Österreich katastrophal ab.

Michael Schratz von der Uni Innsbruck fordert andere Unterrichtsmethoden, das alte Muster "Alles für alle" tauge nicht - die Gesellschaft sei mittlerweile zu heterogen:

Besonders krass sehe man das bei den Mitgantenkindern. Auch Stefan Hopmann von der Uni Wien glaubt, dass man gezielt diese "Teilgruppen" ansprechen müsse. Schratt plädiert für den Ausbau der Ganztagsschulen. Hopmann meint dazu, Ganztagsschulen ohne zusätzliche "pädagogische Ressourcen" brächten nichts.

Die frühe Selektion im Schulsystem sei eine Hauptursache für die vom PISA-Test festgestellten Mängel, sagt Simone Breit vom Bildungsinstitut BIFIE. Was die Risikoschüler betrifft, so müsse man ganz konkret auf deren Bedürfnisse eingehen - sie gezielt fördern, so Breit im Ö1-Morgenjournal. Zuerst müsste es aber eine "gezielte Diagnostik" geben.

15 Jahre PISA hätte einen wichtigen Diskurs über Bildung initialisiert - aber man brauche für PISA einen "langen Atem": Wenn man bei 5-6-7-Jährigen Maßnahmen ergreift, dann dauert es mindestens sieben bis acht Jahre, bis es bei PISA wirkt", sagt Breit.