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Mit dem iPhone X wird Ihr Gesicht zum offenen Buch

Heute Redaktion
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Die animierten Emojis waren nur der Anfang. Seit bekannt wurde, dass Apple Face-ID-Daten an Apps weitergibt, sorgen sich Kritiker um die Privatsphäre.

Die Gesichtserkennung, die Apple beim iPhone X erstmals eingebaut hat, ist eine ziemlich ausgereifte Technologie. Über die eingebauten Sensoren werden 30.000 Punkte erfasst, um ein dreidimensionales Bild des Gesichts zu erstellen. So wird dieses nicht nur zum Passwort, sondern dient auch als Vorlage für die animierten Emojis, die Apple Animojis nennt.

Der iPhone-Hersteller selber nimmt die Privatsphäre der Kunden ernst: So werden die Daten der Gesichtserkennung laut Apple nicht an Server geschickt, sondern an einem separaten und sicheren Ort auf dem iPhone aufbewahrt. Zudem verdient das Unternehmen aus Cupertino sein Geld hauptsächlich mit dem Verkauf von Hardware und nicht mit Nutzerdaten.

Daten werden weitergegeben

Ein Problem wird daraus erst, wenn Apple einige Daten der Gesichtserkennung an App-Entwickler weitergibt. "Ich denke, wir sollten uns Sorgen machen", gab der Analyst Jay Stanley gegenüber Washingtonpost.com zu bedenken. "Die Chance, dass mit den Gesichtsdaten Unfug getrieben wird, ist ziemlich hoch. Wenn nicht heute, dann bald – wenn nicht auf iOS, dann auf Android."

Wie auch beim Zugriff auf die Kamera oder das Mikrofon fragt das iPhone, ob Kunden der Nutzung der Daten zustimmen. Apple gibt zudem an, dass die Daten nicht für Werbung genutzt werden können und dass die App-Entwickler keine Nutzerprofile erstellen oder Daten verkaufen dürfen. Ob das alle Entwickler so sehen, ist hingegen eine andere Frage.

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Wahrscheinlichkeitsrechnung

Es sei zwar davon auszugehen, dass sich nahmhafte Entwickler weitgehend an die Vorgaben von Apple halten werden, bemerkte der Sicherheitsexperte Stefan Friedli in einem früheren Interview. "Es wird aber sicherlich Entwickler geben, die hier die entsprechenden Grenzen ausloten werden."

Ein Grund dafür ist auch die hohe Anzahl von Entwicklern. Denn erfolgreiche Apps wie Facebook werden wohl genau untersucht. Was aber mit den unzähligen Programmen ist, die es sonst noch in den App Store schaffen, ist unklar. Ebenfalls muss sich noch zeigen, ob andere Hersteller von Smartphones und Kameras sich ebenso sehr um die Privatsphäre sorgen wie Apple. (swe)