Wirtschaft

Mobbing fixer Bestandteil des Arbeitslebens

Heute Redaktion
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43 Prozent der österreichischen Arbeitnehmer haben Erfahrung mit Mobbing am Arbeitsplatz gemacht. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Portals karriere.at.

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Das Ausbooten von Kollegen, gemeiner Büro-Klatsch, offene Benachteiligung durch den Chef oder Kollegen: Mobbing hat viele Gesichter - und der Großteil der heimischen Arbeitnehmer hat bereits Erfahrung damit gemacht.
Das Portal karriere.at befragte 540 Arbeitnehmer quer durch alle Branchen. Das Ergebnis: 43 Prozent stimmten der Aussage "Mobbing hat System in unserer Firma" zu. Ein Viertel berichtet von mehreren Mobbing-Fällen im Jahr. Insgesamt haben zwei von drei befragten Arbeitnehmern wissen von Mobbing am Arbeitsplatz.
Konflikte werden thematisiert

Die - vorsichtig positive - Seite: 16 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass Mobbing nur in Einzelfällen vorkomme, da Konflikte in der Regel in Gesprächen thematisiert würden. Und lediglich jeder sechste Befragte (ebenfalls 16 Prozent) meinte, dass Mobbing-Handlungen im eigenen Unternehmensumfeld nicht passieren würden.
Manager sprechen von offenem Umgang

Die Wahrnehmung von Mobbing in der Belegschaft dürfte vonseiten der Führungsebene eine andere sein. So ergab die Befragung von 265 Unternehmern, Führungskräften und HR-Managern, dass jeder Zweite Mobbing offen anspricht (48 Prozent). Jeweils ein Viertel (24 Prozent) gab an, dass ihre Mitarbeiter die Dinge selbst regeln beziehungsweise dass es Mobbing im eigenen Haus nicht gebe. Der kleinste Teil (fünf Prozent) zieht professionelle Hilfe bei Mobbing-Fällen hinzu.

Mehr als ein Modewort

"Mobbing als Modewort abzutun würde bedeuten, die Augen vor einem wesentlichen Problem der heutigen Arbeitswelt zu verschließen", ist Jürgen Smid, Geschäftsführer der Jobbörse karriere.at, überzeugt. Neue Herausforderungen wie die notwendige Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle, spezielle Regelungen für Mütter mit Kindern oder auch das Zusammenarbeiten verschiedener Altersgruppen könnten in Unternehmen zu großen Spannungen führen.