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Modefotos mit virtuellen statt echten Frauen

Heute Redaktion
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"Sie ist kein Model, doch sie sieht gut aus" - das Zitat aus einem Kraftwerk-Song könnte passender nicht sein: H&M verwendet in seinem Online-Shop neben echten Models auch computeranimierte Superfrauen.

verwendet in seinem Online-Shop neben echten Models auch computeranimierte Superfrauen.

Models auf Werbefotos sind stets retuschiert, gestrafft oder geglättet. Der schwedische Moderiese ging aber einen Schritt weiter: Statt Models aus Fleisch und Blut wird Kleidung im Online-Shop von virtuell geschaffenen Figuren präsentiert. Auf den ersten Blick ist der Unterschied nicht immer eindeutig, auffällig ist nur, dass die falschen Mannequins immer den gleichen Körper haben. Nur Kopf und Frisur werden getauscht.



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Die Aktion ist Wind in den Segeln der Kritiker: würde ein unrealistisches Schönheitsideal propagieren und Frauen damit unter Druck setzen, rügte die schwedische Kultusministerin Lena Adelsohn Liljeroth.

"Branchenüblich"

Beim Textildiskonter zeigt man sich überrascht: "Das machen wir seit mehreren Jahren so", so Swetlana Ernst, Pressesprecherin von H&M Deutschland zur Financial Times Deutschland. "Es wäre bedauerlich, wenn wir irgendjemanden dazu gebracht hätten zu glauben, dass die virtuellen Mannequins echte Körper sein sollen. Das ist nicht korrekt, und das war auch nie unsere Absicht." Diese Vorgehensweise sei in der Branche weit verbreitet.

In einem Castingaufruf schrieb H&M im Juni folgende Vorraussetzungen für künftige Models aus:

Kleidergröße 36 ist Pflicht. Bei Frauen wird eine Körpergröße zwischen 1,74 und 1,82 Meter erwartet, bei Männern zwischen 1,84 und 1,89 Meter. Nur Bewerber zwischen 14 bis 21 Jahren wurden berücksichtigt.