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"Monster von Ecatepec" gesteht 20 Frauenmorde

Heute Redaktion
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Die Polizei fasst in Mexiko ein Paar, das Leichenteile in einem Kinderwagen transportiert. Der Verdächtige ist auskunftsfreudig und berichtet stolz von weiteren Taten.

In den Ermittlungen um ein mutmaßliches Serienmörder-Paar aus Mexiko kommen immer schlimmere Details zutage: Nach Angaben der Staatsanwaltschaft könnten die Verdächtigen für insgesamt 20 Frauenmorde verantwortlich sein. Bisher waren die Ermittler von zehn Taten ausgegangen.

Staatsanwalt Alejandro Gómez Sánchez sagte am Montag (Ortszeit), der festgenommene Mann habe die Beteiligung an 20 Morden zugegeben. Der Mann und seine Partnerin, deren Namen mit Juan Carlos N. und Patricia N. angegeben werden, waren vergangene Woche in der Stadt Ecatepec nahe Mexiko-Stadt gefasst worden, als sie gerade menschliche Überreste in einem Kinderwagen transportierten.

Leichen verscharrt, Baby verkauft

Die Staatsanwaltschaft ermittle derzeit in zehn Fällen, zu denen es konkrete Informationen gebe, sagte Gómez dem Radiosender Fórmula. Die Leichen verscharrte das Paar zum Teil auf einer Brachfläche in der Nähe seines Hauses. Ermittler berichteten aber auch von Körperteilen in Eimern mit Zement und in einem Kühlschrank in der Wohnung des Paares sowie in einer anderen.

Außerdem verkauften die Verdächtigten das Baby eines Mordopfers. Die Beamten fanden das Mädchen und brachten es zu den Angehörigen zurück. Auch die Personen, die das Kind gekauft hatten, wurden festgenommen.

Täter berichtet "mit Stolz" über seine Taten

Es ist gut möglich, dass die Ermittler bald konkrete Hinweise zu den weiteren Taten des Paares erhalten. Juan Carlos N. ist nach Angaben des Staatsanwaltes auskunftsfreudig. Er nenne die Namen der Opfer, beschreibe deren Kleidung, den Ablauf der Morde, habe in einigen Fällen auch Vergewaltigungen gestanden, berichtete Gómez dem Radiosender. Mexikanische Medien nennen Juan Carlos N. deshalb das "Monster von Ecatepec".

Dies alles tue er mit einer "Leichtigkeit, gar einem gewissen Stolz". Nach ersten Erkenntnissen leidet Juan Carlos N. unter einer Persönlichkeitsstörung. Er sei aber in der Lage, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Aufgrund seiner psychischen Störung müssten die Ermittler auch in Betracht ziehen, dass Juan Carlos N. bei der Anzahl der Morde möglicherweise übertreibe, so Staatsanwalt Alejandro Gómez Sánchez.

Der Bundesstaat México rund um Mexiko-Stadt gilt als eine der gewalttätigsten Regionen des Landes. Seit Anfang des Jahres registrierten die Behörden dort über 1.400 Tötungsdelikte und 64 Frauenmorde. (kko)