Moser-Pröll kontert Brief von Feministin Schwarzer

Der Clinch zwischen Annemarie Moser-Pröll und Publizistin Alice Schwarzer geht in die nächste Runde! Die Ski-Ikone wehrt sich gegen Lügen-Vorwürfe.

Sexuelle Gewalt gegen Skirennläuferinnen – ein Thema, das aufregt – und um einen brisanten Nebenschauplatz reicher ist.

Vor einer Woche erklärte Jahrhundert-Athletin Annemarie Moser-Pröll, sie habe in ihrer aktiven Karriere nichts von Übergriffen im ÖSV mitbekommen. "Ich weiß von keinem Fall", erklärte sie in der ZIB2. "Ich hätte den Mund aufgemacht. Und da wäre etwas los gewesen."

Die Olympiasiegerin erklärte zudem, in den 1970er-Jahren "jeden Monat einen Brief" von Alice Schwarzer bekommen zu haben. "Sie suchte Prominente, damit sie in Sachen Gleichberechtigung unterstützt wird", hatte die Siegerin von 62 Weltcup-Rennen in der "Tiroler Tageszeitung" erklärt.

Eine Darstellung, die laut Schwarzer frei erfunden ist. "Ich weiß, dass Sie lügen", behauptete die deutsche Feministin am Montag in einem offenen Brief. "Denn erstens ist es nicht meine Art, 'Prominenten' zu schreiben, damit sie meine Sache unterstützen. Und zweitens und vor allem war ich 1971 ganze 28 Jahre alt, lebte in Paris und hatte gerade erst gelernt, dass man Feminismus mit F schreibt. Und außerdem kannte ich Sie überhaupt nicht."

Eine Reaktion von Moser-Pröll ließ nicht lange auf sich warten. "Wie bereits – auch schon früher – erwähnt, ich kann mich daran erinnern, dass ich von Frau Schwarzer damals Briefe erhalten habe", schrieb die Ex-Skiläuferin per Mail.

Zu Schwarzers Behauptung, sie habe zu besagter Zeit mit Feminismus noch nicht viel am Hut gehabt, meint Moser-Pröll: "Das bezweifle ich nach Durchsicht ihrer Biografie (Wikipedia, etc. und auf ihrer HP). Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich verurteile jegliche Art von Missbrauch auf das Schärfste, aber ich lasse mir nicht unterstellen, dass ich Missbrauch mitbekommen und geduldet habe!"

Das letzte Wort ist in dieser Causa wohl noch nicht gesprochen. (red)