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Mourinho bei den Spurs nun "The Kosher One"

Heute Redaktion
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Jose Mourinho und das neueste, inoffizielle Fan-Shirt bei Tottenham.
Jose Mourinho und das neueste, inoffizielle Fan-Shirt bei Tottenham.
Bild: imago sportfotodienst

Der Hype um Jose Mourinho kennt bei Tottenham keine Grenzen. Der einstige Spitzname "The Special One" wurde von Fans schon scherzhaft angepasst.

Jose Mourinho ist jetzt "The Kosher One". Beim 4:2-Heimsieg in der Champions League gegen Piräus konnten Fans vor dem Tottenham Stadium inoffizielle Shirts mit dem Konterfeit des Portugiesen und dieser Aufschrift erwerben. Preis: 25 Pfund.

Bilder vom Fan-Shop und dem blauen Leiberl tauchten in den Sozialen Netzwerken auf.

Hintergrund: Mourinho hatte sich selbst in der Vergangenheit den Spitznamen "The Special One" verpasst. Bei seiner Rückkehr zu Chelsea wurde daraus später "The Happy One". Jürgen Klopp sollte sich Jahre später in Liverpool "The Normal One" taufen. Englische Medien versuchen Mourinho aktuell mit "The Humble One" zu beschreiben, weil er zu Beginn seiner Spurs-Amtszeit großen Wert auf ein ruhigeres, nahbares Image legt. "Bescheiden", "humble", eben.

Ob sich die oben genannte Version "The Kosher One" durchsetzen kann, ist fraglich. Zum Schmunzeln ist der scherzhafte Shirtaufdruck allemal.

Die jüdische Connection der Spurs

Warum "kosher"? Viele jüdische Migranten aus dem Norden und Osten Londons wurden im 20. Jahrhundert Fans von Tottenham. Der Klub und seine Fans sind heute stolz auf ihre jüdische Connection. Ähnlich wie Ajax Amsterdam in den Niederlanden wurden auch die Spurs häufig Opfer antisemitischer Beleidigungen. Aus dem ursprünglich gegen sie abfällig gebrauchten Begriff "Yid" (für Jude) entstand "Yid Army" – Spurs-Fans kehrten die Beleidigung ins Positive um und machten daraus eine Bezeichnung für den eigenen Fan-Kern.

Bei Tottenham-Spielen sind immer wieder jüdische Symbole oder Israel-Flaggen auf den Tribünen zu erkennen. Das hat nicht immer mit dem Glauben an sich zu tun. Teile der Fans versuchen den Verein so auch zu einer Art Bastion gegen Rassismus und Antisemitismus zu machen – zwei Probleme, die, wie aktuelle Beispiele auch 2019 zeigten, im Fußball allgegenwärtig sind.

"Kosher" bezieht sich auf die Speisegesetze im jüdischen Glauben. Gemäß der Speisegebote in der Tora müssen Lebensmittel "koscher" (deutsche Schreibweise) sein, um sie zu sich nehmen zu dürfen.