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Mourinho herzt Ballbuben, schwärmt dann von ihm

Heute Redaktion
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Jose Mourinho umarmt den schlauen Ballbuben.
Jose Mourinho umarmt den schlauen Ballbuben.
Bild: Screenshot

Jose Mourinho weiß, bei wem er sich für die Aufholjagd seiner Spurs bedanken muss. Nicht nur bei den Spielern. Ein Ballbub spielte eine entscheidende Rolle.

Das Tottenham Stadium war mucksmäuschenstill. 0:2 nach 19 Minuten. Der Vorjahresfinalist musste um die Teilnahme am Achtelfinale zittern. Der krasse Außenseiter, Olympiakos Piräus, nützte defensive Aussetzer eiskalt aus. Plötzlich war sie wieder da, die Verunsicherung der letzten Wochen, bevor der Klub die Reißleine gezogen, Trainer Mauricio Pochettino durch Jose Mourinho ersetzt hatte.

Mourinho reagierte, wechselte Christian Eriksen nach nicht einmal einer halben Stunde für den fitten Eric Dier ein. Ein klares Signal: mehr Kreativität, mehr Offensive. Durch den Anschluss praktisch mit dem Pausenpfiff wachte die ehemalige White Hart Lane auf. Nach der Ansprache dominierten die Spurs ein bis dato verkorkstes Heimspiel in der Champions League.

Tottenham siegte dank Treffer von Harry Kane (2), Dele Alli und Serge Aurier noch mit 4:2. Die Lilywhites stehen somit wie Gruppengegner Bayern einen Spieltag vor Schluss als Achtelfinal-Teilnehmer fest.

Mourinho und der Ballbub

Das Spiel hatte gleich zwei Knackpunkte. Das 1:2 direkt vor der Pause gab den mental angeknacksten Spurs den Glauben zurück. Ein Geistesblitz von Aurier und einem Ballbuben ermöglichten den erlösenden Ausgleich (50.). Starcoach Mourinho, der in London einen regelrechten Hype auslöst, umarmte den jungen Helden direkt nach der Szene.

Im Anschluss an das Spiel adelte er ihn sogar auf der Pressekonferenz: "Ich liebe intelligente Ballbuben. Ich war ein brillanter Ballbub als Kind. Dieses Kind war brillant. Er versteht das Spiel und dadurch sicherte er sich den Assist. Er liest das Spiel. Er ist nicht nur hier, um auf die Tribüne zu schauen. Ich versuchte, ihn in die Kabine zum Feiern einzuladen, aber er verschwand."

Was war passiert? Lucas Moura holte durch aggressives Angriffspressing einen Einwurf heraus. Zu seinem Glück schauten die Schiedsrichter nicht genau hin. Sie hätten auch auf Foul entscheiden können. Zeit zum Überlegen hatten sie wenig. Binnen Bruchteilen einer Sekunde schupfte der, mittlerweile berühmte, Ballbub das Leder zu Aurier. Der schickte Lucas in Richtung Strafraum. Der Brasilianer bediente Kane im Rückraum. 2:2.

Rapid-Präsident Martin Bruckner im "Heute"-Wordrap: