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MQ: Cyber-Streit um Facebook-Fanpage

Heute Redaktion
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Helmuth Lammer betrieb jahrelang eine inoffizielle Fanpage des MuseumsQuartiers auf Facebook. Doch über Nacht sperrte das MQ die Seite und übernahm die 25.000 Fans, die er sich mühevoll erarbeitet hatte, für die eigene Seite. Jetzt kommt es zu einer öffentlichen Schlammschlacht.

Zwei Jahre lang versorgte Helmuth Lammer die Fans seiner MQ-Fanseite mit Infos zu Veranstaltungen im MuseumsQuartier. In dieser Zeit sammelte er stattliche 25.000 Fans. Am 23. März 2011 trat das MQ an Lammer heran. Man bedanke sich für sein Engagement, möchte aber nun die inoffizielle mit der offiziellen Fanpage zusammenführen und diese künftig selbst verwalten. Dies impliziere auch, dass man die Fans von Lammers Seite übernehme.
Als Gegenleistung wurden Lammer zwei Jahreskarten für das MQ sowie ein Goodiepackage geboten. "25.000 Fans bedeuten jahrelange Arbeit, darüber hinaus verfolgte meine Fanseite keine kommerziellen Zwecke. Das MuseumsQuartier kommt somit äußerst schnell und günstig an tausende Fans", so Lammer. Er forderte eine finanzielle Entschädigung von 1875 Euro. Das MQ erbat sich daraufhin Bedenkzeit.
MQ: Lammer hat gegen Richtlinien verstoßen

Doch am 1. April wurden die beiden Fanpages von Facebook zusammengeführt, laut MQ ohne dessen Wissen. Bis heute konnte keine Einigung über eine Entschädigung für Lammer getroffen werden, weshalb er an die Presse ging. Das MuseumsQuartier argumentiert, dass die Übernahme der Seite den Richtlinien entspräche. Ferner habe Lammer gegen Facebookregeln verstoßen, indem er im Namen des MQ eine Fanseite betrieben hatte.
Die Aufregung auf Facebook unter den MQ-Fans ist groß. Es scheint, dass in dieser Angelegenheit noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.