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MRT-Kontrastmittel in Cola nachgewiesen

Im Trinkwasser konnte das MRT-Kontrastmittel Gadolinium nachgewiesen werden - und in Softdrinks von Fast-Food-Ketten.

Heute Redaktion
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In manchen Städten ist ein Anstieg von Rückständen des MRT-Kontrastmittels Gadolinium im Leitungswasser zu verzeichnen.

Bisher galt die Annahme, es könne vom Körper nicht aufgenommen werden, wenn es sich in gebundener Form befindet. Wissenschaftler der Jacoby University Bremen widerlegen diese These nun. Bei ihrer Studie fanden sie Rückstände in Fast-Food-Getränken in allen untersuchten deutschen Städten.

Es konnte in allen untersuchten Städten im Trinkwasser nachgewiesen werden. Darunter waren Berlin, Essen, Köln, London, Bremen, Düsseldorf, Dresden, Karlsruhe und München.

In Berlin und Düsseldorf war die Konzentration am höchsten.

Nach aktuellem Wissensstand ist die nachgewiesene Menge vermutlich nicht gesundheitsschädlich. Ob Erscheinungen wie Konzentrationsschwächen, Kopf- und Knochenschmerzen und Müdigkeit, über die manche Patienten nach einer MRT-Untersuchung klagen, zwingend mit dem Stoff, der häufig als Kontrastmittel in Verwendung kommt, zusammenhängen, ist nicht gesichert. Noch weiß man zu wenig über das magnetische Metall Gadolinium, dass oft zum Einsatz kommt.

Was ist Gadolinium und warum wird es in der Medizin verwendet?



Nur sechs von einer Million Atomen unter Erde gehören zum Element Gadolinium. In reiner Form ist es sehr giftig, weswegen es nur in gebundener Form verwendet wird.

Seit den 1980ern hat es aufgrund seiner stark magnetischen Eigenschaften die Diagnostik in der Medizin erleichtert und hat sich als Alternative zu Röntgenuntersuchungen etabliert.

Bei der Magnetresonanz-Tomografie wird es seither als Kontrastmittel eingesetzt. Diese verwendet statt Röntgenstrahlen Magnetfelder und Radiowellen. Manchmal wird Gadolinium im Vorfeld einer Untersuchung intravenös verabreicht, um den Effekt des Kontrasts noch zu verstärken. Nach einer Schätzung werden auf der ganzen Welt 40 Millionen solcher Untersuchungen auf Basis von dem Metall durchgeführt.

Über das Abwasser in die Gewässer und das Trinkwasser in den Softdrink

Nach einer MRT-Untersuchung wird das Gadolinium vom menschlichen Körper zwar wieder durch den Urin ausgeschieden. Die Kläranlagen schaffen es jedoch nicht, das Metall aus dem Abwasser zu entfernen. So gelangt das es schließlich in Gewässer wie Flüsse und Seen und auch in das Grundwasser. Von dort aus kommt es weiter in Softdrinks, die bei Fast-Food-Ketten mit Wasser verdünnt werden. Die Forscher nahmen Proben von Cola-Getränken bekannter Ketten ins Labor. „In Filialen von Schnellrestaurants wird Cola-Sirup mit Leitungswasser und Kohlendioxid vermischt", erklärt Bau.

In keiner der Proben wurde die gesundheitsgefährdende Dosis überschritten. Die Langzeitfolgen sind jedoch noch nicht erforscht. Durch die steigende Anzahl an MRT-Untersuchungen könnte die Menge eventuell ansteigen. Jedoch wird nicht bei jeder MRT-Untersuchung ein Kontrastmittel benötigt.

Der japanische Wissenschaftler Tomonori Kanda konnte Gadolinium sogar in mehreren Arealen des Gehirns nachweisen

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