Wirtschaft

Mutter klagte Land auf Diskriminierung

Heute Redaktion
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Die Mutter eines körperlich behinderten Salzburgers (20) klagt das Land auf Schadenersatz wegen Diskriminierung. Trotz erfolgreichen Lehrabschlusses und einer Übernahmezusage habe ihr Sohn keine Anstellung bekommen.

Die Mutter eines körperlich behinderten Salzburgers (20) klagt das Land auf Schadenersatz wegen Diskriminierung. Trotz erfolgreichen Lehrabschlusses und einer Übernahmezusage habe ihr Sohn vom Land Salzburg keine Anstellung bekommen.

Wegen "psychischer Beeinträchtigung durch Mobbing" und "Diskriminierung eines körperlich Behinderten" zog die Salzburgerin vor das Arbeitsgericht. Ihr Sohn habe als Lehrling beim Land gearbeitet, er sei trotz erfolgreicher Absolvierung des Lehrabschlusses und einer Übernahmezusage nicht angestellt worden, sagte der Anwalt der Familie, Christian Schuberth.

Ein Schlichtungsgespräch beim Sozialamt scheiterte laut Schuberth. Heute, Mittwoch ging der Prozess am Arbeitsgericht weiter, wurde aber auf unbestimmte Zeit vertagt. Wie Schuberth sagte, gäbe es derzeit noch keinen neuen Verhandlungstermin. Der Richter werde das Verfahren abgeben, weil er mit 1. Oktober in Pension geht.

200.000 Euro gefordert

Laut Klage werden vom ehemaligen Dienstgeber rund 200.000 Euro Schadenersatz gefordert, "weil der Salzburger wegen seiner Behinderung nach seiner Lehrlingszeit letztlich nicht in den Angestelltenstatus übernommen wurde", sagte der Rechtsanwalt. Die Mutter des jungen Mannes habe sich nicht erklären können, warum damals 21 von 22 Lehrlingen in den Landesdienst aufgenommen worden seien, darunter auch ein Behinderter, "ihr Sohn aber nicht".

Akteneinsicht sei vom Land bis heute nicht gewährt worden. Im Rahmen des Prozesses wurde auch die Vorlage von Urkunden beantragt. Das Ergebnis: "Er hatte gute Zeugnisse." Im Zuge des Anstellungsvorschlages habe man die Lehrlinge noch einer Prüfung unterzogen. Der betroffene Lehrling habe mit einem weiteren Lehrling die Note eins erhalten. "Alle anderen schnitten schlechter ab", so Schuberth.

Durch Abteilungen gereicht

Nach der Lehrzeit sei das Arbeitsverhältnis noch um insgesamt sechs Monate verlängert worden. Die damalige Soziallandesrätin Erika Scharer (SP) habe sich für den Salzburger eingesetzt, so Schuberth. "Im Februar 2012 war das Dienstverhältnis definitiv beendet. Seither sucht er Arbeit." Es habe Schwierigkeiten mit einem Vorgesetzten in der Bezirkshauptmannschaft St. Johann gegeben. Dort sei der Rollstuhlfahrer durch die Abteilungen gereicht und in "karge Räume" gestellt worden, schilderte der Anwalt.