Österreich

Mysteriöser Brief zur A2-Leiche führt zu Täter

Heute Redaktion
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Im Fall der erst kürzlich identifizierten Toten, die im Jänner 2005 verbrannt an der Südautobahn (A2) bei Graz gefunden worden war, gibt es eine neue Spur: Ein anonymer, an den Leiter der steirischen Mordgruppe Anton Kiesl gerichteter Brief enthält Informationen zum Opfer und zu einem möglichen Tatverdächtigen.

Im Fall der erst kürzlich identifizierten Toten, die war, gibt es eine neue Spur: Ein anonymer, an den Leiter der steirischen Mordgruppe Anton Kiesl gerichteter Brief enthält Informationen zum Opfer und zu einem möglichen Tatverdächtigen.

Der Brief wurde am 7. September, unmittelbar nach der Veröffentlichung  der Berichte über die Identifizierung der ermordeten Ukrainerin , bei der Torwache des Landespolizeikommandos abgegeben, wie Kiesl Berichte der "Kleinen Zeitung" und der "Kronen Zeitung" am Mittwoch bestätigte. Das handschriftlich verfasste Schreiben soll Details über das Opfer Olha T. (24) enthalten. Auch der Name eines Tatverdächtigen ist angeführt: Wie eine Überprüfung durch die italienischen Kollegen ergab, handelt es sich um einen Mann mit kriminellem Hintergrund.

Polizei sucht Vermummten

In die bisherige Tat-Hypothese passe der Tipp zwar nicht, "wir müssen aber allen Hinweisen nachgehen, und der Fall kann ja auch eine überraschende Wendung nehmen", sagte Kiesl zur APA. Die vermummte Person, die den Brief überbrachte, war mit einem Taxi gekommen. Die Ermittler ersuchen sie nun, sich zu melden.

Erst nach Monaten Vermisstenanzeige erstattet

Olha T. war mit ihrem Mann illegal nach Italien eingereist und wurde dort im Juni 2004 erkennungsdienstlich behandelt. Wochen später meldete sie der Gatte als abgängig, doch im Herbst kehrte die damals 22-Jährige zurück. Die junge Frau soll die für die Scheidung erforderlichen Dokumente in ihrer Heimat besorgt haben, die Scheidung erfolgte noch 2004. Im August 2005 erstatteten Olgas Angehörige bei den ukrainischen Behörden Vermisstenanzeige - zu diesem Zeitpunkt war die Frau bereits seit Monaten tot. Ihr Ex-Mann ist inzwischen mit einer anderen jungen Ukrainerin verheiratet.

Die verbrannte Leiche von Olha T. wurde am 9. Jänner 2005 an der Südautobahn in Pirka südlich von Graz gefunden. Die Identifizierung der Ukrainerin gelang erst sieben Jahre später anhand eines Fingerabdrucks. Die junge Frau war durch mehrere wuchtige Schläge mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf getötet worden. Danach hatte der Täter sie mit Benzin oder Diesel übergossen und angezündet. Laut Kriminalisten war der Fundort der Toten nicht der Tatort.

Keine Zusammenhänge zu anderen Mordfällen

Zusammenhänge mit weiteren Mordfällen der vergangenen Jahre, bei denen die verbrannten Opfer entlang der Autobahn im italienischen Kanaltal und in einem Fall bei Völkermarkt in Kärnten gefunden worden waren, sind laut Kiesl auszuschließen.