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Nach 82:27 denkwürdigen Minuten: Salzburg Meister!

Was für ein denkwürdiges Spiel! Doug Lynch schießt Salzburg in der zweiten Verlängerung bei den Linzer Black Wings zum Meistertitel.

Heute Redaktion
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Black-Wings-Manager Christian Perthaler meint vor dem Match: "Egal wie diese Partie ausgeht, diese Saison wird in Linz ewig in Erinnerung bleiben! Und sein Team schlägt gleich in Minute vier zu, nachdem Salzburg zunächst überfallsartig ins Match startet: Pat Leahy kehrt den Puck in Überzahl nach einem Schuss von der blauen Linie von Robert Lukas ins Tor. Gregor Baumgartner hatte Bullen-Keeper David Leneveu die Sicht genommen.

Salzburg hat in den ersten zehn Minuten doppelt so viele Torschüsse, kann aber kein Kapital aus der Überlegenheit schlagen. Viel effizienter agieren im Gegensatz dazu die Oberösterreicher: Franklin Macdonald zieht ab und Brad Purdie fälscht zum 2:0 ab (15.).

In Minute 19 schreiben die Bullen an: Jeremy Rebek schlenzt die Scheibe in Überzahl vor das Tor und Ryan Duncan hält den Schläger ideal hin (19.).



Salzburg gleicht zu Beginn des zweiten Drittels aus

Im zweiten Drittel geht es zunächst hin und her. Als Pat Leahy zum dritten Mal auf der Strafbank sitzt, fahren die Salzburg mit hohem Tempo ins Angriffsdrittel. Jonathan Filewich spielt auf Doug Lynch und der schießt staubtrocken zum 2:2 ein (24.).

Danach ist das Tempo in der Partie zwar hoch, beide Teams neutralisieren sich aber weitgehend. Große Torchancen bleiben Mangelware.

Bullen mit Blitzstart ins Schlussdrittel

Im letzten Drittel sind genau 51 Sekunden gespielt, als sich Daniel Welser aus kurzer Distanz die Ecke aussuchen kann. Salzburg dreht das Match und ist nun auf Meisterkurs, haben die Rechnung aber ohne die Linzer gemacht: Purdie bedient Markus Matthiasson ideal und der sagt 'Danke!' 3:3 in Minute 43. Die Halle ist am Überkochen.

Gleich danach kann Linz eine 5:3-Überzahl nicht nützen. Ein paar Minuten später machen es ihnen die Mozartstädter nach, kein Tor bei Zweimann-Überzahl. Wenige Sekunden vor dem Ende stockt den Linzer Fans der Atem: Manuel Latusa hat die Meisterschaft für Salzburg auf dem Schläger, scheitert aber. Und so kommt es wie es in dieser sensationellen Final-Serie kommen muss: Verlängerung!

Und die bietet Spannung pur. Als Brendan Buckley auf der Strafbank sitzt, nehmen die Salzburger das Tor von Alex Westlund unter Beschuss. Auch die Stahlstädter können ein Überzahl nicht nützen. Nach 80 Minuten steht es noch immer 3:3!

Lynch schießt Bullen zum Titel!

In der zweiten Overtime sendet Doug Lynch den Puck nach genau 82:27 Minuten unwiderstehlich zum 4:3 für Salzburg in die Maschen. Bei den Bullen brechen alle Dämme. Die Red Bulls aus Salzburg sind zum dritten Mal Meister!

Die Stimmen und das Ergebnis zur Meisterschaft gibts auf Seite 2!

Doug Lynch (Siegtorschütze Salzburg): "Das ganze Jahr machen wir so viel Arbeit, und am Ende zahlt es sich aus. Es ist tolle Arbeit des ganzen Teams. In der zweiten Verlängerung war der Druck wieder groß. Es war ein fantastischer Pass von Jeremy Rebek. Ich habe zwei Meistertitel in drei Jahren gewonnen. Das ist nicht selbstverständlich. Ich bin so glücklich."

Robert Lukas (Verteidiger Linz): "Es war schon eine super Saison. Vor einem Monat hätte niemand gedacht, dass wir im Finale stehen. Wenn man aber in der Serie 2:0 führt, möchte man sicher gewinnen. Aber am Ende war es ein Superjahr. Wir werden uns heute nicht auf die Schiedsrichterleistung ausreden. Wir hatten unsere Chancen und haben sie nicht genutzt. Wir haben einen Traum gelebt, im Halbfinale hat niemand mehr an uns geglaubt. Wir haben das i-Tüpferl nicht geschafft, aber vielleicht klappt es nächstes Jahr."

Pierre Page (Salzburg-Trainer): "Die ganze Saison war sehr schwer. Das Red Bulls Salute, der Continental Cup und die Liga, wir haben immer Lösungen gefunden. Die Mannschaft und die Stimmung sind unglaublich. Es ist vielleicht die beste Mannschaft, die ich in meinen 38 Jahren trainiert habe. Es war heute ein unglaubliches Spiel. Das Team hat Charakter und Leidenschaft. Die Mannschaftsarbeit war der Unterschied."

Kim Collins (Linz-Trainer): "Es ist schon ein bisschen Enttäuschung da. Aber ich bin sehr stolz auf das, was wir bisher geschafft haben. Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft heute, wir haben gegen ein sehr gut besetztes Team verloren. Aber wir können den Kopf hochhalten. In Linz haben wir vielleicht ein paar Leute auf Eishockey aufmerksam gemacht. Wir wollen in den kommenden Jahren mit Teams wie den Capitals oder Salzburg mithalten. Übermorgen fängt die Vorbereitung für die nächste Saison an."

Black Wings Linz - Red Bull Salzburg 3:4 n.2.V. (2:1,0:1,1:1)

Linz, 3.650, SR Aumüller/Vogl

Tore: Leahy (4./PP), Purdie (15.), Matthiasson (43.) bzw. Duncan (19./PP), Lynch (24./PP, 83.), Welser (41.)

Strafminuten: 18 bzw. 12

Endstand in der Serie: 2:4

Die Final-Ergebnisse Salzburg - Linz: 2:3 (h), 4:6 (a), 6:3 (h), 3:2
(a), 3:2 (h), 4:3 n.2.V. (a)