Wirtschaft

Nach Air Berlin-Pleite explodieren Ticketpreise

Fluggäste ehemaliger Air-Berlin-Strecken müssen tief in die Taschen greifen: Tickets sind rar und kosten erheblich mehr.

Heute Redaktion
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Fluggäste müssen seit der Air Berlin Pleite tiefer in die Taschen greifen.
Fluggäste müssen seit der Air Berlin Pleite tiefer in die Taschen greifen.
Bild: Air Berlin

Vor knapp zwei Wochen ist die letzte Maschine der insolventen Air Berlin gelandet, seither müssen Kunden – vor allem innerdeutscher – Flugstrecken deutlich mehr Geld für einen (der wenigen) Sitzplatz hinlegen.

Die Lufthansa ist auf jenen Strecken derzeit weitgehend alleine unterwegs, der Wettbewerb fehlt, die Nachfrage bleibt dennoch groß. "Wir haben unsere Preisstruktur nicht verändert", behauptet eine Sprecherin der deutschen Fluglinie zwar, dennoch zeigt ein Vergleich von "Mydealz" laut dem "Handelsblatt", dass die Tarife enorm angestiegen sind. Verglichen wurden die Ticketpreise auf ausgewählten Kurzstrecken am 20. und 21. September mit jenen von Anfang November. Werktags sind Tickets um bis zu 26 Prozent teurer, an Wochenenden um bis zu 39 Prozent.

Auch auf der Mittelstrecke sind nun zwar weniger Flieger unterwegs, hier sind die Auswirkungen aber weniger spürbar, weil auch Billigflieger und andere nationale Fluglinien Flüge anbieten.

Air Berlin – die nach Lufthansa bisher zweitgrößte deutsche Fluglinie – hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Seit ihrem Erstflug 1979 hat die Air Berlin eigenen Angaben zufolge mehr als eine halbe Milliarde Passagiere befördert.

Fast 40 Jahre nach dem Start der ersten Air-Berlin-Maschine in Berlin Tegel ist dort am 27. Oktober der letzte Flieger der insolventen Fluggesellschaft gelandet.

Erleichterung nicht vor 2018

"Die wenigen verbliebenen Sitze, die wir noch anbieten können, sind natürlich knapp und teuer", erklärt Lufthansa-Chef Carsten Spohr der "Bild".

Fast täglich würden rund 60.000 Sitzplätze fehlen, denn etwa 80 von 140 Air-Berlin-Maschinen stehen seit gut zwei Wochen am Boden. Erst nach einer positiven Kartell-Entscheidung der EU-Kommission dürfen alle Maschinen geflogen werden. Diese ist allerdings nicht vor 2018 zu erwarten. (ek)