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Nach Schwächeanfall tritt Griechen-Minister zurück

Heute Redaktion
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Der griechische Finanzminister Vassilis Rapanos tritt zurück. Das teilte die Regierung des krisengeschüttelten Euro-Landes heute mit. Der Minister war Ende voriger Woche nach einem Schwächeanfall ins Krankenhaus gebracht worden.


Die EU-Kommission hatten sich davor besorgt gezeigt um die Gesundheit der neuen griechischen Regierungsspitze. Ein Sprecher der Brüsseler Behörde sagte heute gleichzeitig zur Situation des südlichen Euro-Landes, es sei "kein Geheimnis, dass es Verzögerungen bei der Umsetzung des Sparprogramms in mehreren Bereichen" gebe.
Premier muss sich erholen

Der neue Ministerpräsident Antonis Samaras muss sich nach einer Augenoperation erholen und hat eine Woche Ruhe verordnet bekommen. Er wird beim EU-Gipfel Ende dieser Woche in Brüssel nicht vertreten sein. Dafür wird Staatspräsident Karolos Papoulias an der Spitze der griechischen Delegation zum EU-Gipfel reisen. Das berichtete das griechische Staatsfernsehen (NET).



Hoffnungsträger fällt aus

Nach dem Sieg seiner konservativen Nea Dimokratia bei der Parlamentswahl hatte Ministerpräsident Samaras den 65-jährigen Rapanos als neuen Finanzminister vorgestellt. Der dem sozialistischen Koalitionspartner Pasok nahestehende Rapanos wurde aber bisher nicht vereidigt. Der 64-jährige Rapanos war am Freitag kurz vor seiner Vereidigung zusammengebrochen und ins Krankenhaus gebracht worden.



Lange Krankengeschichte

Der frühere Bankier klagte über Übelkeit, Magenbeschwerden und Schwindelgefühle. Griechischen Medienberichten zufolge hat Rapanos eine lange Krankengeschichte. Auf ihn als Chef des Schlüsselressorts zur Lösung der schweren Schuldenkrise des südosteuropäischen Euro-Landes hatten sich viele Hoffnungen gerichtet.



Rapanos und der am Auge operierte Regierungschef Samaras hatten wegen ihrer Erkrankungen die Teilnahme am EU-Gipfel diese Woche in Brüssel abgesagt. Samaras war am Montag aus dem Krankenhaus entlassen worden und darf auf Anweisung seiner Ärzte vorerst weder fliegen noch längere Autofahrten unternehmen.



Deshalb wird  Staatspräsident Karolos Papoulias die griechische Delegation aus Außenminister Dimitris Avramopoulos sowie dem scheidenden Finanzminister Giorgos Zanias anführen. Die beiden Minister berieten am Montag über das Ziel der neuen Regierung, den Geldgebern Zugeständnisse abzutrotzen.