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Nach Sexskandal: Immer mehr Opfer melden sich

Heute Redaktion
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Bild: WILL OLIVER (EPA)

Nachdem der Sexskandal im nordenglischen Städtchen Rotherham ganz England erschüttertte, melden sich nun immer mehr Opfer bei der örtlichen Polizei. Besonders schockierend ist, dass die Polizei eine geraume Zeit tatenlos zugesehen haben dürfte.

ganz England erschüttertte, melden sich nun immer mehr Opfer bei der örtlichen Polizei. Besonders schockierend ist, dass die Polizei eine geraume Zeit tatenlos zugesehen haben dürfte.

Meist kommen die Opfer aus sozial schwachen Familien, die Täter stammen größtenteils aus Pakistan. Und alle Mädchen fühlen sich im Stich gelassen von den zuständigen Behörden.

Zum Beispiel Emma: Gruppenvergewaltigungen und Todesangst gehörten für sie jahrelang zum Alltag, wie sie unter falschem Namen dem "Mirror" berichtet. Eine handgeschriebene Liste mit 250 Namen von Vergewaltigern habe die Polizei einfach ignoriert.

"Du legst es doch drauf an"

Ein weiteres Mädchen lernte ihrer Peiniger mit elf Jahren kennen, wie sie der "Sun" sagte. Sie gaben ihr Alkohol und Cannabis, dafür verlangten sie Sex. Die Behörden hätten genau gewusst, was los war, glaubt die heute 22-Jährige. Sie hätte viele Stunden mit Sozialarbeitern gesprochen. Geschützt habe sie niemand. "Die Polizei sagte, du legst es doch darauf an."

Polizei unternahm nichts

Bisher sind es 17 Frauen, die vom Stadtrat in Rotherham eine Entschädigung verlangen für das, was die Männer ihnen vor den Augen von Polizei und Jugendamt angetan haben. Unter ihnen auch Jessica. Mit 15 nahmen die Behörden das Mädchen aus ihrer Familie, doch niemand verhinderte, dass sie sich weiterhin fast täglich mit dem viel älteren Mann traf. Als sie mit 16 Jahren schließlich zur Polizei ging, habe man sie nur gefragt: "Und was willst du jetzt von uns?"