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Nach verpasstem Meister-Titel: Klopps Kampfansage

Mit einem einzigen Punkt Vorsprung auf Liverpool gewann Manchester City den Meistertitel. Reds-Trainer Jürgen Klopp zeigt sich dennoch kämpferisch.

Heute Redaktion
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97 Punkte holte der FC Liverpool in dieser Saison. Seit der Einführung der Premier League 1992/1993 hätte eine solche Punkteausbeute in jedem Jahr zum Titel gereicht. Das allein ist Beweis genug, wie hochklassig das Rennen um die Meisterschaft war.

Nur in den letzten beiden Spielzeiten hatte ein Team mehr Punkte auf dem Konto. 2017/18 stellte Manchester City mit 100 Zählern einen neuen Punkterekord auf, in diesem Jahr konnten sie eben 98 holen. Trotz dieser scheinbar erdrückenden Dominanz des Scheich-Klubs steckt Liverpools Kult-Trainer Jürgen Klopp nicht auf und sagt den "Citizens" den Kampf an.

"Um 97 oder 98 Punkte zu erzielen, muss der Gegner nicht immer übertroffen werden. Es geht darum, im Rennen zu bleiben, auf dem Kurs zu bleiben, weiter zu glauben. Das haben wir getan", erklärte der frühere Dortmund-Teamchef. "Aber wenn dein Gegner (Manchester, Anm.) City heißt, dann wird es schwer."

Trotz des letztendlich enttäuschenden Ausgang ist der 51-Jährige stolz auf seine Mannschaft und das, was sie geleistet hat. "Ich denke, es war schwierig für sie, uns loszuwerden, oder wir konnten sie nicht loswerden. Aber mit der Saison bin ich völlig zufrieden, die Punktezählung geht für mich völlig in Ordnung", so Klopp weiter.

Vor einem Jahr hatte man noch 25 Punkte Rückstand auf City, heuer eben nur einen. Aber genau dieser Fortschritt, diese Verbesserung, macht Klopp Mut: "Zweiter in der Premier League zu sein, ist nicht genau das, was ich heute Abend sein wollte, aber wir nehmen das an. Für uns ist es der erste Schritt, so sehen wir es. Es war der erste Schritt für dieses Team. Wir haben die Lücke von ungefähr 25 Punkten geschlossen. Also, ich sagte den Jungs schon, wenn wir die gleichen Schritte noch einmal machen, dann wäre das mal eine Saison."

In den vergangen Jahren musste Liverpool immer wieder Leistungsträger aus einer erfolgreichen Saison abgeben. Zuletzt waren das etwa Luis Suarez und Philippe Coutinho. Einen derartigen Aderlass möchte "Kloppo" tunlichst unterbinden. "In der Vergangenheit, wenn es eine erfolgreiche Saison war, wurden nach der Saison die besten Spieler ausgewählt und verkauft, aber das wird nicht passieren", kündigte der Deutsche an.

Stattdessen werde man mit dem selben Team antreten, sich soweit als möglich verbessern und erneut angreifen, bis man den Titel eingefahren hat. Auf die Unterstützung der Fans kann Klopp auf jeden Fall zählen. Damit, dass sich City gegen Brighton einen Ausrutscher leistet, hatte kaum noch einer gerechnet. Die Stimmung an der Anfield Road war dennoch blendend. "Neben all den Dingen, die ich hier sehe, sehe ich keine Leute weinen oder was auch immer. Natürlich konnten wir uns nicht wundern, dass es heute passiert ist, aber die Leute haben die Fahrt wirklich genossen", kommentierte Klopp das spannende Duell um die Meisterschaft.

Eine Chance auf einen Titel hat Liverpool noch. Am 1. Juni treffen die Reds im Champions-League-Finale auf Tottenham. Dem englischen Duell mit dem Liga-Rivalen fiebert Klopp bereits entgegen: "Jetzt haben wir drei Wochen Zeit, um uns auf das Champions League-Finale vorzubereiten. Diese Mannschaft lernt immer so viel aus den Erfahrungen, die wir zusammen gemacht haben. Also, lasst es uns versuchen", so der gebürtige Stuttgarter.

(mag)