Nagelsmann kritisiert Sabitzer nach Bayern-Pleite

Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt boten die Münchner alles andere als herzerwärmenden Fußball. Mads Pedersen (23.) und Andre Hahn (35.) schossen die kompakt verteidigenden Gastgeber im ersten Durchgang mit 2:0 in Front. ÖFB-Legionär Marcel Sabitzer, der statt Joshua Kimmich von Beginn an ran durfte, sah bei beiden Gegentreffern nicht gut aus. Bayern-Torjäger Robert Lewandowski war in der 38. Minute nur der 1:2-Anschlusstreffer gelungen. 

"In ihm steckt viel, viel mehr"

Bayern-Coach Julian Nagelsmann fand nach dem Spiel deutliche Worte. Auch zu Sabitzer. "In ihm steckt viel, viel mehr, als wir aktuell sehen. Heute wäre er prädestiniert dafür gewesen, seine Diagonalpässe zu spielen. Das macht er Weltklasse. Wir hatten Fläche ohne Ende, haben aber immer wieder im Sechser-Raum zurückgespielt", schüttelte der Trainer-Shootingstar bei "DAZN" den Kopf. So war es nur logisch, dass der ÖFB-Legionär bereits in der 52. Minute ausgetauscht wurde. 

Beide Gegentreffer entstanden nach demselben Muster. Augsburg eroberte den Ball im Mittelfeld, spielte auf den linken Flügel. Von dort führte die Flanke dann zum Treffer. "Wir haben das vorgestern noch besprochen. Wie wir verteidigen, das ist sorglos. Der Gegner hatte keine brillanten Momente, macht aber zwei Tore. Und wenn du dann keine fünf Tore machst, verlierst du eben", kritisierte der 34-Jährige. Und schrieb seinen Stars noch einen Satz ins Stammbuch: "Gewinnen zu lieben ist das eine, verlieren zu hassen das andere." 

"Müssen gewinnen"

Auch Kapitän Manuel Neuer prangerte das blauäugige Defensivverhalten des deutschen Serienmeisters an. "Die Partie war enttäuschend, wir müssen auf jeden Fall gegen so eine Mannschaft gewinnen, waren in der ersten Halbzeit aber nicht da und hatten zu wenig Mut", schüttelte der Schlussmann den Kopf. 

Gleichzeitig zeigte Neuer auch auf die Offensivspieler. Schließlich hatten die Bayern knapp 80 Prozent Ballbesitz, kamen zu 18 Torschüssen, davon gingen allerdings bloß vier auf den Augsburger Kasten. Gefährliche Abschlüsse waren Mangelware. "Dass wir so wenig Torchancen kreiert haben, macht mir Sorgen", so der deutsche Teamtormann. 

Thomas Müller kritisierte derweil die Defensivspieler. "Die erste Halbzeit war schlecht. Aus diesen zwei Situationen kriegst du nicht unbedingt zwei Gegentore, aber wir haben es so weit kommen lassen. Für uns war das ein bitterer Rückschlag", ärgerte sich der Offensivspieler. 

Trösten können sich die Münchner damit, dass sie auf jeden Fall die Tabellenführung der deutschen Bundesliga behalten, ihren Vier-Punkte-Vorsprung aber womöglich verspielt haben. Schon am Dienstag geht es in der Champions League gegen Dynamo Kiew weiter. Wohl mit der Wut im Bauch...