Welt

NASA will "zweiter Erde" einen Besuch abstatten

Zum 100-jährigen Jubiläum der Mondlandung will die Weltraumbehörde neue Gefilde ansteuern. Diese befinden sich aber nicht in unserem Sonnensystem.

Heute Redaktion
Teilen
Die Koffer sind gepackt - zumindest gedanklich.
Die Koffer sind gepackt - zumindest gedanklich.
Bild: picturedesk.com

So nah und doch so fern: "Nur" vier Lichtjahre ist unser Nachbar-Sonnensystem von uns entfernt. Dennoch - oder gerade deshalb -scheint eine Reise dorthin unmöglich.

Ein Besuch der Doppelsterne Alpha Centauri und Proxima Centauri könnte sich aber dennoch lohnen. Denn um den Roten Zwerg kreist ein erdähnlicher Planet, auf dem Leben existieren könnte. Um den großen Alpha Centauri konnte man hingegen gar keinen Planeten finden.

Zum Jubiläum

Das bedeutet aber nicht, dass es keinen gibt: Wie Forscher an der Yale University meinen, habe man bislang einfach keine technischen Möglichkeiten, um einen Planeten in der Nähe des Sterns ausfindig zu machen. Wie das "Astronomical Journal" berichtet, könnte es dort sehr wohl mehrere "Erden" geben.

Um ganz sicher zu gehen, will die NASA nicht mehr auf Teleskope setzen. 100 Jahre nach der ersten Mondlandung will man den Doppelsternen und möglichen erdähnlichen Planeten einen Besuch abstatten.

3D-Drucker an Bord

Der Plan der Reise klingt nach purer Science-Fiction: So soll das Raumschiff auf zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit gelangen und so durch den Weltraum, in Richtung Alpha Centauri rasen. Mit dem Tempo, würde man das Sonnensystem innerhalb von 40 Jahren erreichen. Doch zum Vergleich: Die Voyager-Sonde bewegt sich derzeit mit 0,05 Promille der Lichtgeschwindigkeit - rund 15 Meter pro Sekunde. Heißt im Klartext: Die Reise würde derzeit über 600 Milliarden (!) Jahre dauern.

Neben der Geschwindigkeit gibt es aber auch ein zweites Problem: Die Sonde muss irgendwann wieder abbremsen. Dafür müsste sich das Raumschiff im Laufe der Reise selbst umbauen - und zwar mithilfe eines 3D-Druckers.

Drei mögliche Szenarien

Außerdem müsste man letzte Kurskorrekturen schon acht Jahre vor der Ankunft bei Aplha Centauri verschicken. Ansonsten wäre die Signallaufzeit zu lange.

Bekommt man die Geschwindigkeit also hin, könnte es drei Szenarien geben:

•Die Sonde rast ungebremst durch das System. Man hätte nur Sekunden, um mögliche Planeten zu Analysieren.

• Es könnte aber auch sein, dass das Raumschiff abbremst. In dem Fall blieben der Sonde einige Stunden, um das System zu erforschen.

• Der beste Fall: Die Sonde gelangt in eine Umlaufbahn und kann langfristig die Umgebung erkundschaften.


Doch bis zum Jahr 2069 ist noch genug Zeit. Vielleicht statten uns bis dahin unsere "Nachbarn" selbst einen Besuch ab. (slo)